Mars: Curiosity soll erstmals Gestein anbohren

Auf der Marsoberfläche bereitet sich der NASA-Rover Curiosity gegenwärtig auf den ersten Einsatz seines Bohrers vor. Damit sollen weitere Hinweise auf ehemals vorhandenes flüssiges Wasser gesammelt werden.

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Der Mars-Rover Curiosity der NASA befindet sich derzeit auf dem Weg zu flachem Gestein mit hellen Adern, an dem zum ersten Mal der Bohrer zum Einsatz kommen soll. Das Gestein könnte Hinweise auf ein vormaliges Vorkommen von flüssigem Wasser auf der Marsoberfläche bereit halten, erklärte die NASA. Gleichzeitig gilt die geplante Bohrung die bislang herausforderndste Aufgabe für Curiosity, erklärte Projektmanager Richard Cook.

Vergleich sulfatreicher Gesteinsadern auf dem Mars und der Erde

(Bild: NASA/JPL-Caltech/LANL/CNES/IRAP/LPGNantes/CNRS)

Erst wenn der Rover das infrage kommende Gelände in den kommenden Tagen erreicht hat, werden die Ingenieure entscheiden, ob die Bohrung dort durchgeführt werden kann. Zu Bedenken sei dabei, dass der Bohrer mit marsianischem Material interagieren werde, ohne dass dies von der Erde aus kontrolliert werden kann. Sollte das Vorhaben angegangen werden, wäre man deswegen nicht überrascht, sollten einzelne Schritte nicht laufen, wie geplant, erläuterte Cook.

Setzt Curiosity den Bohrer wie vorgesehen ein, wird er Gesteinsproben aus dem Inneren des Felsen liefern, die danach auf ihre mineralische und chemische Zusammensetzung hin untersucht werden. Die dafür ausgesuchte Stelle wurde nach einem verstorbenen Manager des Mars Science Laboratory "John Klein" getauft und enthalte mehrere unerwartete Merkmale, die diese Untersuchung rechtfertigen. So habe man dort Gesteinsadern, Klumpen, sich überschneidende Schichten, glänzende Steinchen in Sandstein und möglicherweise Löcher im Boden erkannt. Die Gesteinsadern sehen dabei aus wie Strukturen, die auf der Erde für ihre Entstehung zirkulierendes Wasser benötigen.

Verschiedene Charakteristika des Bodens: A - gratartige Gesteinsadern, B - horizontaler Bruch in der Oberfläche, C - Loch im Boden

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Vor einigen Tagen hatte Curiosity bereits zum ersten Mal seine Bürste namens DRT (Dust Removal Tool) eingesetzt. Damit kann der Rover Staub von der Oberfläche entfernen, um den Instrumenten einen besseren Blick darauf zu ermöglichen. Mit dieser Premiere eines weiteren Werkzeugs des Rovers zeigte sich die NASA zufrieden.

Gegenwärtige Umgebung (5 Bilder)

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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Informationen der NASA