Metro beendet Media-Markt-Expansion in China

Metro AG und Media-Saturn schließen Geschäftsjahr 2012 mit leichtem Plus ab. Das Engagement von Media Markt in China wird nach zweijähriger Testphase eingestellt.

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Sieht den Konzern und vor allem Media-Saturn auf dem richtigen Weg: Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender, Metro AG

(Bild: Metro )

Im Geschäftsjahr 2012 erzielte die Metro Group nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 66,7 Milliarden Euro und damit 1,2 Prozent (währungsbereinigt 0,8 Prozent) mehr als 2011. Das Betriebsergebnis (EBIT) soll im Rahmen der Erwartungen bei rund 2 Milliarden Euro liegen. Trotz der europaweiten Schuldenkrise und der damit einhergehenden Konsumzurückhaltung habe der Konzern in nahezu allen Regionen zulegen können. Besonders erfreut zeigte sich Metro-Chef Olaf Koch über die Geschäfte von Media-Saturn, die zuletzt wiederholt von roten Zahlen geprägt waren: "Am eindrucksvollsten war die Entwicklung bei Media-Saturn Deutschland: Die Investitionen in die Attraktivität des stationären Geschäfts gepaart mit dem konsequenten Aufbau der Internetpräsenz haben zu der sehr positiven Umsatzdynamik im Jahresverlauf geführt." So verzeichnete denn auch die Elektronikmarkt-Tochtergesellschaft 2012 ein Umsatzplus von 1,8 Prozent auf 21 Milliarden Euro.

Auch dank der Übernahme von Redcoon.de konnte Media-Saturn den Onlineumsatz auf rund 800 Millionen Euro steigern. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies dem Konzern zufolge einer Verdopplung. Der Anteil des Onlineumsatzes am Gesamterlös von Media-Saturn liegt damit nun bei etwa 4 Prozent. Die Zielmarke hatte der Konzernvorstand allerdings mittelfristig auf 10 Prozent gelegt. Insbesondere im vierten Quartal habe der Internethandel jedoch "deutlich an Dynamik" zugenommen. In Deutschland erzielte die Elektronikmarktkette erstmals seit 2009 wieder ein flächenbereinigtes Wachstum – das Plus liegt bei 3 Prozent. Auch in Osteuropa verzeichnete die Metro-Tochtergesellschaft eine ähnliche Entwicklung. Deutlich unter den Vorjahresergebnissen blieben hingegen die Geschäfte in Westeuropa (ohne Deutschland). Hier hätten sich vor allem Mehrwertsteuerhöhungen negativ ausgewirkt.

Nicht nach den Vorstellungen der Konzernleitung hat sich offensichtlich auch das Geschäft der Media-Markt-Filialen in China entwickelt. Nach zweijähriger Testphase stand das Engagement der Gruppe zum Jahresende 2012 auf dem Prüfstand – nun kommt das Aus. Die gesammelten Erfahrungen sowie die Prognosen für die weitere Entwicklung hätten die Konzernleitung zu diesem Schritt bewogen. Gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Foxconn Technology Group soll nun über das weitere Schicksal der derzeit sieben Filialen im Großraum Shanghai entschieden werden. Die ursprünglichen Planungen hatten bis 2015 chinaweit noch bis zu 100 Media Märkte vorgesehen. Anders als im Fall von Media Markt will die Metro allerdings ihr Netzwerk an Cash & Carry-Märkten in China weiter ausbauen. (map)