Nintendo schreibt trotz schwächelnder Wii U schwarze Zahlen
Nintendos Hoffnungsträger Wii U verkauft sich nach einem starken Auftakt deutlich langsamer. Der japanische Spiele-Spezialist musste deshalb seine Umsatzprognose senken.
Nintendo macht das nachlassende Interesse für die neue Spielekonsole Wii U zu schaffen. Nach einem starken Auftakt mit über drei Millionen verkauften Geräten rechnet der japanische Spielekonzern im laufenden Vierteljahr mit einem Absatzeinbruch auf knapp eine Million. Deshalb musste Nintendo die Umsatzprognose (PDF-Datei) für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr deutlich senken. Der Gewinn soll jedoch dank günstigerer Wechselkurse deutlich höher ausfallen als bisher gedacht.
Spielekonsolen bekommen immer mehr Konkurrenz durch günstige Games für Smartphone und Tablet. Nintendo setzte von der Wii U seit dem Start im November weltweit 3,06 Millionen Geräte ab. Damit debütierte die Wii U entgegen den Erwartungen einiger Marktbeobachter nicht wesentlich schlechter als die deutlich günstigere erste Wii-Konsole vor sechs Jahren.
Damals verkaufte Nintendo im Weihnachtsgeschäft 3,19 Millionen Geräte. Zum Ende des Geschäftsjahres im März 2007 wurde der Konzern aber schon über 5,8 Millionen Wii-Konsolen los. Diese Marke wird die Wii U mit einem erwarteten Absatz von vier Millionen Geräten klar verfehlen. Zudem war die Wii anfangs schwer zu bekommen, während es bei der Wii U keine Engpässe gibt.
Auch jetzt noch ging die Original-Wii mit Preissenkungen und Sonderangeboten seit vergangenem März 3,5 Millionen Mal über den Ladentisch. Die betagte Konsole steht damit an der Schwelle zur 100-Millionen-Marke. Bei den mobilen Spielekonsolen konnte Nintendo trotz des zunehmenden Gegenwinds durch Smartphone und Tablet den Absatz des Modells 3DS mit dreidimensionalen Bildern im bisherigen Jahresverlauf um über zehn Prozent auf 12,7 Millionen Geräte steigern.
Bereits im Weihnachtsquartal brachte der schwächere Yen Nintendo trotz hoher Ausgaben für das Debüt der Wii U in die schwarzen Zahlen (PDF-Datei) zurück. Der Gewinn erreichte in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal gut 14,5 Milliarden Yen (118,6 Mio Euro).
Angesichts der hohen Verluste der vergangenen Monate steckt der japanische Spiele-Spezialist nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres immer noch tief im Minus mit 48,3 Milliarden Yen (394 Mio Euro). In der Jahresbilanz in drei Monaten soll unterm Strich ein Gewinn von 14 Milliarden Yen (114 Mio Euro) herauskommen. Bisher hatte Nintendo nur einen Jahresgewinn von 6 Milliarden Yen erwartet. Die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr kappte Nintendo aber um gut 17 Prozent auf 670 Milliarden Yen (5,46 Mrd Euro). (vbr)