CES

Vermittler zwischen Sportsensoren und iPhones

4iiii Innovations zeigt in Las Vegas einen Brustgurt, der nicht nur parallel in den Low-Energy-Standards ANT+ und Bluetooth 4.0 sendet, sondern zudem als Hub für weitere ANT+-Sensoren dient. So entfallen Empfänger-Dongles für iPhones.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Sport mit dem Smartphone als Trainingspartner liegt im Trend; schließlich vereinen die Geräte GPS-, Stoppuhr- und Musikwiedergabe-Funktionen. Viele Sportler möchten aber noch zusätzliche externe Sensoren wie Brustgurte, Rad- und Laufsensoren per Funk anbinden, um ihre Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Schritt- beziehungsweise Trittfrequenz zu ermitteln. Allerdings existieren dabei verschiedene, miteinander konkurrierende Funksysteme, die zueinander nicht kompatibel sind.

Der Viiiiva-Brustgurt dient zugleich als Hub für ANT+-Sportsensoren und macht diese somit ohne zusätzliches Dongle am iPhone nutzbar.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Hier setzt ein neuer Brustgurt Viiiiva der kanadischen Firma 4iiii Innovations an, der derzeit auf der CES zu sehen ist und in Kürze in Nordamerika, Deutschland, Großbritannien und Japan erhältlich sein soll (US-Listenpreis rund 80 Dollar). Das Gerät sendet nicht nur die von ihm ermittelte Herzfrequenz parallel in den Low-Energy-Funkstandards ANT+ und Bluetooth 4.0 (alias Bluetooth Smart). Vielmehr empfängt er auch die Daten anderer ANT+-Sensoren am Schuh oder Rad und gibt deren Daten im Bluetooth-Smart-Format weiter.

Somit kann das iPhone 4S und 5 sowie der iPod touch der 5. Generation künftig auch Daten von ANT+-Sensoren auswerten, obwohl die Geräte diesen – etwas von Garmin, Adidas, und Wahoo eingesetzten – Funkstandard nicht direkt unterstützen. Die genannten Unternehmen bieten zwar auch passende Empfänger für das iPhone an, die man an den Dock Connector stecken kann – oder besser: bislang konnte, da bei den neuen Geräten dieser Anschluss vom sogenannten "Lighting"-Port abgelöst wurde. Am iPhone 5 und am iPod touch wird man folglich diese Empfänger nicht mehr direkt stecken können. Zudem verhindern die Adapter meist, dass man das iPhone in einen gewöhnlichen Armgurt stecken kann.

Das Sportiiiis-Rückmeldungssystem im Einsatz.

(Bild: Nico Jurran / heise online)

Zur Nutzung der ANT+-Sensoren müssen diese einmalig gepaired werden, was über eine App von 4iiii läuft. Aktuell werden nur iOS-Geräte unterstützt, da es mit der Unterstützung von Bluetooth Smart bei Android-Handys (trotz vielfach verbautem BT-4.-Chip) momentan noch sehr mager aussieht. Der Brustgurt soll später auch die Herzfrequenz und die Daten gekoppelter ANT+-Sensoren auf Wunsch selbst speichern können, um ohne Smartphone Sport treiben und erst im Nachhinein eine Auswertung vornehmen zu können. Maximal 20 Stunden HF-Werte sollen sich dabei speichern lassen, bei zusätzlichen Sensoren verkürzt sich die Dauer entsprechend. Der Brustgurt soll bei gewöhnlicher sportlicher Betätigung mit einer Knopfzelle über ein Jahr lang laufen.

Als Zubehör zum Viiiva-Gurt bietet 4iiii unter dem Namen Sportiiiis noch eine kleinen Bügel an, der an die Brille gesteckt wird und über mehrfarbige LEDs eine visuelle Rückmeldung zu den aktuellen Messwerten (etwa der Herzfrequenzzone oder der Geschwindigkeit) liefert. Das Gerät soll theoretsch auch mit anderen ANT+-Geräten kompatibel sein, allerdings ist uns ein solches Feedback-System zuvor noch nicht untergekommen. Die Akku-Laufzeit ist mit angegebenen 17 Stunden mehr als ordentlich, der Listenpreis von 150 Euro happig. (nij)