HackRF: Open-Source-Funkmodul mit großer Frequenzspanne

Die Entwickler des Open-Source-Funkmoduls HackRF suchen per Kickstarter nach Startkapital. Schon am ersten Tag war das selbstgesteckte Ziel von 80.000 US-Dollar überschritten, das kompakte, per USB speisbare Modul dürfte also in Serie gehen.

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Von
  • Reiko Kaps

Der Hardware-Hacker Michael Ossmann hat eine Kickstarter-Kampagne für das quelloffene SDR-Funkmodul HackRF gestartet. Bei einem Software Defined Radio (SDR) erledigt ein frei programmierbarer Prozessor einen großen Teil der Signalverarbeitung von Funksignalen in Software. Damit lässt sich ein SDR-Funkgerät allein durch Wechsel der Software an unterschiedliche Funkstandards anpassen, also etwa on-the-fly vom WLAN-Empfang auf DECT-Telefonie umschalten. So wurden beispielsweise schon USB-Sticks für DVB-T als Universalempfänger zweckentfremdet. Allerdings arbeiten solche Sticks in einem recht schmalen Frequenzbereich von typischerweise 65 bis 1700 MHz.

HackRF soll dagegen zwischen 30 MHz und 6000 MHz arbeiten und nicht nur empfangen, sondern alternativ auch mit geringer Leistung senden können (Half-Duplex-Betrieb). Dabei verdaut es bis zu 20 MHz breite Signale. Laut Ossmann sei das ausreichend etwa für LTE-Mobilfunk oder WLAN nach IEEE 802.11b/g/a.

Um die große Frequenzspanne zu erreichen, bedient sich Ossmann eines cleveren Tricks: Er zweckentfremdet einen Sende/Empfangsbaustein MAX2837, der nur von 2,3 bis 2,7 GHz arbeitet als Zwischenfrequenzstufe zum Basisband; das wandelt dann ein MAX5864 in Digitaldaten. Ein Mischer RFFC5072 setzt Signale, die außerhalb des MAX2837-Arbeitsbereichs liegen, in das 2,5-GHz-Band um. Für weitere Digitaldatenverarbeitung stecken noch ein ARM-Chip der LPC43-Serie und ein CoolRunner-II-CPLD auf der Platine. Das ganze Board kommt dabei mit den von einem USB-2.0-Hostport gelieferten 2,5 Watt aus, man kann es also auch unterwegs am Laptop betreiben.

Hardware-Entwurfsdateien und Software des HackRF sind unter Open-Source-Lizenzen auf Github zugänglich. Die noch in der Entwicklung steckende Hardware werde bereits unter Linux, Windows und Mac OS X eingesetzt – beispielsweise als DAB-Digitalradio, Bluetooth-Monitor oder UKW-Radio. Außerdem arbeite das Gerät bereits mit GNU Radio zusammen und lasse sich auch in andere SDR-Anwendungen einbinden. Als Verkaufspreis peilt Ossmann 300 US-Dollar an. (rek)