36-jähriger Brite wegen Eindringens in US-Netzwerke angeklagt

Die US-amerikanischen Behörden haben Gary McKinnon angeklagt, unbefugt in hunderte amerikanischer Rechner eingedrungen zu sein, Passwörter gestohlen und Hintertüren installiert zu haben.

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Von
  • Patrick Brauch

Die US-amerikanischen Behörden haben den 36-jährigen Briten Gary McKinnon angeklagt, unbefugt in hunderte amerikanischer Rechner eingedrungen zu sein. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft im Bundesstaat Virginia mitteilte, soll er dabei über 1.000 Passwörter gestohlen und bei einem Angriff auf Rechner in Washington für 2.000 Nutzer den Internet- und E-Mailverkehr drei Tage lang lahmgelegt haben. Insgesamt habe McKinnon einen Schaden von einer Million US-Dollar angerichtet.

McKinnon wird unter anderem beschuldigt, in das Netzwerk der Earle Naval Weapons Station in New Jersey eingedrungen zu sein und dort 950 Passwörter gestohlen zu haben. Da der Einbruch unmittelbar nach den Terroranschlägen in New York geschah, wurde das gesamte Netzwerk für eine Woche abgeschaltet.

Nach Angaben der Behörden suchte der 36-Jährige im weltweiten Netz nach anfälligen militärischen Computern, die er mit Hintertüren bestückte, um Daten zu stehlen oder zu zerstören. Bei zwei von den betroffenen Systemen handelte es sich um Rechner des Pentagon; allerdings habe es sich bei den betroffenen Daten nicht um streng geheime Informationen gehandelt, betonte ein Sprecher. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft handelte der arbeitslose Computerspezialist vermutlich aus reinem "Sportsgeist", ein terroristischer Hintergrund werde nicht vermutet. Wenn McKinnon schuldig gesprochen wird, erwartet ihn eine Höchststrafe von bis zu fünf Jahren Gefängnis und eine Geldbuße in Höhe von bis zu 250.000 US-Dollar. (pab)