3D-Drucker: RepRapMicron soll die Mikroelektronik-Herstellung revolutionieren

Vor 20 Jahren hat das RepRap-Team die Maker-Szene mit seinen 3D-Druckern nachhaltig beeinflusst. Ein neues Projekt will jetzt in diese Fußstapfen treten.

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RepRapMicron

(Bild: reprap.org/ VikOlliver)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Akos Fodor

Der RepRap-Mitentwickler Vik Olliver hat ein neues 3D-Drucker-Projekt gestartet. Es nennt sich RepRapMicron und soll es zukünftig ermöglichen, eigene Mikroelektronik und mikroelektromechanische Systeme (MEMS) herzustellen. Dafür will Olliver laut seiner Projekt-Website kein Silizium verwenden. Welche Lösung ihm stattdessen vorschwebt, ist aber bisher unklar. Erste Ansätze zur mechanischen Umsetzung gibt es aber schon.

Für die Mechanik stützt sich Olliver auf das OpenFlexure Project, das ein Team der britischen Universitäten in Bath und Cambridge entwickelt hat. Dabei handelt es sich um ein Positionierungs-System für Mikroskope, das man mit einem Filament-3D-Drucker herstellen kann. Mit einem modifizierten Entwurf, den Olliver auf Printables zum Download anbietet, hat er auf einer Arbeitsfläche von 10 mm2 bereits Bewegungen mit einer Präzision von 3 µm (0,003 mm) realisiert. Für den Vergleich: Der Harzdrucker Saturn 3 Ultra 12K von Elegoo schafft auf der Z-Achse eine Auflösung von 10 µm, sowie 19 µm auf der X- und 24 µm auf der Y-Achse.

Als Druckdüse kommt eine feine Nadelspitze zum Einsatz, die sich wiederum in einer Injektionsnadel (mit 30 bis 40 µm Durchmesser) befindet und wie bei einem Tintenfüller zunächst Material aufnimmt und anschließend platziert. In ersten Tests soll es Olliver bereits gelungen sein, gezielt Punkte und Streifen aus Motoröl auf der Druckfläche zu platzieren. Nachdem er ein Kalibrierungs-Muster fertiggestellt hat, will er weitere Versuche mit UV-Harzen durchführen – später dann mit leitendem Material, das noch nicht näher spezifiziert ist.

Auch wenn der RepRapMicron derzeit technisch noch in den Kinderschuhen steckt, ist zu hoffen, dass das neue Gerät – sofern es denn funktioniert – einen ähnlichen Erfolg erleben wird wie sein Vorgänger. Denn als Adrian Bowyer im Jahr 2005 den quelloffenen 3D-Drucker RepRap präsentierte, ging für viele Maker ein Traum in Erfüllung. Seitdem sind die kleinen Schreibtisch-Fabriken nicht mehr aus der Maker-Szene wegzudenken. Wir sind gespannt, wie sich das Projekt weiterentwickelt.

Wer Olliver auf dem Weg unterstützen will, findet den Kontakt und weitere Informationen auf der Projekt-Website.

(akf)