3D-Laserscanner zum Aufstecken fürs Smartphone

Zwar konnte man sein Smartphone bisher schon über Fotoserien und das Fotogrammetrie-Verfahren als 3D-Scanner nutzen. Ein neues Projekt des Scanner-Spezialisten Matter and Form setzt hingen auf Laser.

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3D-Scanner zum Aufstecken fürs Smartphone

Der Protoyp der 3D-Scanner-Erweiterung Bevel – das Gerät wird einfach auf den Kopfhörerausgang des Smartphones oder Tablets gesteckt.

(Bild: Matter and Form)

Lesezeit: 3 Min.

Das gerade mal gut 6 cm hohe Aufsteckkästchen namens Bevel soll Smartphones und Tablets mit Android- oder iOS in einen waschechten 3D-Scanner verwandeln – zum Preis von 49 US-Dollar. Seit gestern läuft eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter für das kompakte Scan-Modul. Die Schnäppchen-Angebote sind zwar alle weg, aber noch kann man für ein Bevel in Wunschfarbe zum regulären Preis von 49 Dollar votieren. Dazu kommen allerdings noch Versandkosten von satten 24 US-Dollar nach Deutschland. Als Liefertermin ist Januar 2016 angegeben.

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In Bevel steckt offenbar ein waagerechter Linienlaser, der über den Kopfhörerausgang des Smartphones angesteuert wird. Zum Scannen schwenkt man das Handy so, dass die Laserline über das Zielobjekt wandert. Wie sich diese Linie durch dessen Oberfläche verformt, nimmt die normale Smartphone-Kamera auf, die auch für die Farbinformationen sorgt. Diese Technik ist ein Klassiker beim 3D-Scan und unter dem Namen Lichtschnittverfahren wohlbekannt. Aus den Fotos berechnet eine eigene App ein 3D-Modell, das man anschließend über die hauseigene Online-Plattform Cashew3D veröffentlichen oder als Animation verschicken kann.

Die ersten Beispieldateien sehen vielversprechend aus. Auch wenn es sich dabei eher um 3D-Fotografien mit halbplastischem Vordergrund und zum Teil auch gewölbter Hintergrundkulisse handelt, sollen auch echte 360-Grad-Scans möglich sein, verspricht der Hersteller. Bei Cashew3D hochgeladene Modelle lassen sich zumindest in Standard-3D-Formaten wie STL, OBJ und PLY herunterladen, sodass einem 3D-Druck der Scans nichts im Weg steht. Der Linienlaser soll für Augen ungefährlich sein – wichtig fürs Scannen von Personen. Echte 3D-Schnappschüsse werden mit der Technik allerdings nicht gelingen, die Modelle müssen ein paar Sekunden stillhalten. Darüher hinaus wird Bevel – wie alle 3D-Laserscanner – auf zu helles Umgebungslicht empfindlich reagieren und bei spiegelnden Oberflächen kapitulieren müssen.

Der kanadische Hersteller Matter and Form trat bisher mit seinem zusammenklappbaren 3D-Drehtellerscanner in Erscheinung, der auf der Elektronikmesse CES im Januar dieses Jahres als serienreife Version gezeigt präsentiert wurde. Ein Vorserienmodell konnten wir schon 2014 testen und direkt mit dem Digitizer von MakerBot vergleichen, der nach ähnlichem Prinzip arbeitet. Matter and Form betreibt mit Cashew3D.com seinen eigenen Webdienst für 3D-Modelle, ähnlich wie Sketchfab, wo man inzwischen auch echte Museumsstücke als 3D-Modelle bekommt. Allerdings kann man sich für Cashew3D derzeit noch nicht frei anmelden, sondern sich lediglich auf eine Warteliste setzen lassen. Wer allerdings ins Crowdfunding für Bevel investiert, soll exklusiven Zugang zum Webdienst bekommen. (pek)