3GSM: Nokias neuer Communicator mit S60-Oberfläche

Mit dem heute vorgestellten E90 Communicator verabschiedet sich Nokia von der Series-80-Plattform und kündigte Navi-Handys mit GPS und ein Fernseh-Telefon an.

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Von
  • Rudolf Opitz

Auf seiner 3GSM-Pressekonferenz präsentierte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo zahlreiche Smartphones der Business-Linie E-Series, darunter den E90 Communicator, sowie weitere Handys mit GPS und Navigationssoftware und ein Handy-TV-Gerät mit DVB-H-Empfänger. Dabei setzt der Weltmarktführer, der 2006 80 Millionen Symbian-Smartphones mit S60-Oberfläche verkauft hat, auf UMTS/HSDPA für einen schnellen Internet-Zugang, GPS-Navigation – 2007 sollen mehrere GPS-Handys auf den Markt kommen – und Multimedia-Angebote. So arbeitet Nokia zurzeit mit YouTube zusammen, um deren Video-Angebot auf Nokias N-Series-Geräten abzuspielen. Dazu soll es eine Symbian-Anwendung, das Nokia Video Center, geben, das Video-RSS-Feeds und Video-on-Demand-Angebote zur Verfügung stellt.

Das E90 soll die Geräte der Communicator-Baureiher beerben.

Beim E90 Communicator verabschiedet sich Nokia von der bisher den Communicator-Modellen vorbehaltenen Series-80-Oberfläche und setzt statt dessen auf die S60-Plattform, für die es laut Kallasvuo mehr professionelle Software und eine größere Entwickler-Gemeinde gäbe. Das mit 210 Gramm wieder recht schwere Mobilgerät funkt als Quadband-GSM-Telefon in fast allen GSM-Netzen der Welt und in UMTS-Netzen, wobei für schnelles Surfen HSDPA zum Einsatz kommt. Für GSM-Netze gibt es EGPRS (EDGE), in Hotspots nutzt es WLAN (802.11g). Das äußere Display hat eine Auflösung von 240 × 320 Pixeln, das innere stellt sogar 800 × 352 dar, beide mit 24 Bit Farbtiefe. Der 128 MByte fassende interne Speicher lässt sich via microSD-Karten auf über 2 Gigabyte aufrüsten. Bei Business-Geräten nicht gern gesehen ist die 3,2-Megapixel-Kamera mit Autofokus-Objektiv. Dank GPS und der Maps-Anwendung taugt das E90 auch als Navi-System. Der Communicator soll noch im zweiten Quartal 2007 auf den Markt kommen und ohne Vertrag 750 bis 800 Euro kosten.

Das E65, ein nur knapp 16 mm dickes Schiebe-Smartphone, ist laut Nokia auf einigen Märkten schon zu haben und soll noch im erste Quartal europaweit verfügbar sein. Das UMTS-Gerät soll die Brücke zu den Freizeit-Telefonen der N-Series schlagen, aber auch die komplette Business-Suite der E-Series enthalten. Als E-Mail-Maschine eignet sich das E61i, das wie sein Vorgänger über eine Qwertz-Tastatur verfügt, besonders gut. Das etwas flacher gewordene Smartphone besitzt nun auch eine 2-Megapixel- Kamera. Beide Eseries-Geräte sollen um die 400 Euro kosten.

Das E61i kommt mit einer vollen QWERTZ-Tastatur daher und eignet sich gut zur E-Mail-Kommunikation.

Mit dem N77 stellt Nokia ein handliches DVB-H-Handy vor, das wohl zum Start des Handy-TV-Dienstes angeboten wird. Damit rechnen die Beteiligten jedoch erst zu Ende 2007. Zusammen mit dem N92 hat Nokia damit schon zwei Fernseh-Telefone parat.

Mit dem 6110 Navigator kommt ab dem zweiten Quartal ein weiteres Smartphone mit GPS-Navigation in die Läden. Das 540 Euro teure UMTS-Handy liest Karten nicht nur von einer maximal 2 Gigabyte fassenden microSDCard. Via HSDPA kann es Daten in DSL-Geschwindigkeit übers Funknetz empfangen.

Unten abgerundet wird das Angebot vom Nokia 3110, einem klassischen Handy im Barrenformat. Das mit einer 1,3 Megapixel-Kamera, MP3-Player, FM-Radio und EDGE ausgestattete Gerät ist eher für den Massenmarkt geplant, es soll im zweiten Quartal in die Läden kommen. Einen Preis nannte Nokia noch nicht. Weitere technische Daten und Bilder der vorgestellten Handys finden Sie in der Handy-Galerie von heise mobil. (rop/c't) / (ll)