64-Bit-Prozessor aus China

Im letzten Herbst erst hat das chinesische Startup BLX IC Design Corp. einen 32-bittigen Prozessor vorgestellt, nun folgt die 64-bittige Fassung.

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Von
  • Andreas Stiller

Im letzten Herbst erst hat das chinesische Startup BLX IC Design Corp. Ltd. den 32-bittigen Prozessor Godson (Drachen) vorgestellt als Alternative zu einem anderen chinesischen Prozessor namens Fangzhou. Nun soll schon bald die 64-bittige Fassung folgen. Drachen-1 ist ein 266-MHz-RISC-Prozessor für den Embedded Markt, der knapp um die MIPS-Patente herum entwickelt wurde. Ähnliches gilt nun auch für die 64-Bit-Version (MIPS konnte ja den ersten 64-Bit-Prozessor überhaupt vorweisen), für die 500 MHz Takt anvisiert werden.

Ursprünglich wollte das Chinesische Institute of Computing Technology (ICT) ein Design auf Basis des E2K des legendären russischen Supercomputer-Entwicklers Boris Bobaion herausbringen, konnte sich aber nicht mit ihm über die Lizenzgebühren einigen. So entwickelte das Institut das eigene Drachen-Design, das es dann dem Spin-off BLX übertrug.

Wie EEtimes jetzt berichtete, soll Godson-2 einen vierfach superskalaren Kern, eine dynamische Sprungvorhersage und einen non-blocking L1-Cache, aber keinen L2-Cache aufweisen. Dafür soll er bei 1,8 V Core-Spannung nur 5 Watt verbrauchen. Gefertigt wird er vermutlich von der taiwanischen Firma TSMC im älteren 0,18-µm-Prozess. Die ersten Muster-Chips erwartet man Anfang 2004.

Der Nachfolger Godson-3 soll dann mit L2-Cache und SIMD ausgestattet werden und möglicherweise auch Multiprozessor-Support bieten. (as)