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64-Bit-Übergang von macOS: QuickTime 7 vor dem Aus

Leo Becker
64-Bit-Übergang von macOS: QuickTime 7 vor dem Aus

QuickTime X sieht neuer aus – kann aber weniger.

Mit dem nahenden Ende der Unterstützung von 32-Bit-Software sägt Apple auch das hauseigene QuickTime 7 ab. Das weiter zum Download angebotene Tool wird immer noch gerne eingesetzt, da der Nachfolger Funktionen vermissen lässt.

Die Tage von Apples Multimedia-Werkzeug QuickTime 7 scheinen endgültig gezählt. Sobald in einer kommenden macOS-Version nur noch 64-Bit-Software lauffähig ist, lässt sich auch die alte, von Apple abner immer noch zum Download bereitgestellte QuickTime-Version nicht länger verwenden: Ein Bug-Report über die fehlende 64-Bit-Unterstützung von QuickTime 7 wurde von Apple mit dem Verweis geschlossen, es gebe keine Pläne, dieses Problem zu beheben, wie der Journalist Jason Snell berichtet [1].

Auch viele Jahre nach der Einführung des Nachfolgers QuickTime X, seit OS X 10.6 Snow Leopard Bestandteil des Betriebssystems, stellt Apple QuickTime 7 immer noch zum Download bereit [2]: Dies ermögliche die Arbeit mit älteren Medienformaten und sei für Arbeitsabläufe gedacht, “für die eine ältere Version von QuickTime Player erforderlich ist”, schreibt der Hersteller.

QuickTime 7 stellt bestimmte Editierfunktionen bereit, die der Nachfolger QuickTime X immer noch nicht beherrscht – die alte Version bietet außerdem eine Erweiterbarkeit durch Codecs und damit auch umfangreiche Möglichkeiten zur Konvertierung von Mediendateien. Manche Mac-Software greift zudem auf bestimmte Funktionen von QuickTime 7 zurück – wird das Multimedia-Tool durch den 64-Bit-Umstieg abgesägt, funktionieren entsprechende Programme nicht mehr oder fehlerhaft.

Snell hat inzwischen einen neuen Bug-Report bei Apple eingereicht [3], in dem er bemängelt, dass QuickTime X immer noch "Basisfunktionen von QuickTime 7 fehlen". Ob Apple vorhat, diese doch noch nachzureichen, bleibt unklar.

macOS High Sierra 10.13.4 warnt erstmals bei der Verwendung von 32-Bit-Apps [4] vor Inkompatibilität. High Sierra soll das letzte Mac-Betriebssystem sein, auf dem die alte Software ohne Einschränkungen läuft [5]. Ob die 32-Bit-Unterstützung schon mit der für Herbst erwarteten macOS-Version 10.14 aber erst mit einem voraussichtlichen macOS 10.15 im Jahr 2019 endet, hat Apple bislang nicht konkret mitgeteilt. (lbe [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4023752

Links in diesem Artikel:
[1] https://twitter.com/jsnell/status/984639385751531521
[2] https://support.apple.com/kb/dl923?locale=de_DE
[3] https://twitter.com/jsnell/status/984649365250752517
[4] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/macOS-Apple-warnt-vor-32-Bit-Apps-4021810.html
[5] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/macOS-Apple-will-32-Bit-Software-auslaufen-lassen-3735996.html
[6] mailto:lbe@heise.de