AMD: Kein HDMI 2.1 unter Linux wegen HDMI-Forum

AMD kann keinen HDMI-2.1-Support in seine Radeon-Treiber für Linux einbauen. Schuld ist offenbar das HDMI-Forum.

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Radeon-Grafikkarten

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

AMDs Radeon-Grafikkarten bleiben unter Linux-Betriebssystemen auf HDMI 2.0 beschränkt. Treiber für HDMI 2.1 rücken in weite Ferne. 4K-Monitore laufen deshalb nur mit 60 Hertz und Funktionen wie HDMI VRR (variable Refresh-Raten) gibt es nicht. Der Hersteller gibt dem HDMI-Forum die Schuld, das für die Spezifikationen zuständig ist und diese seit Jahren nicht mehr öffentlich bereitstellt. Lizenznehmer unterliegen strengen Nutzungsbestimmungen.

Alex Deucher, Linux-Entwickler bei AMD, schrieb unter einem freedesktop.org-Ticket zum Thema HDMI 2.1: "Das HDMI-Forum hat unseren Vorschlag leider abgelehnt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Open-Source-Implementierung von HDMI 2.1 nicht möglich, ohne mit den Anforderungen des HDMI-Forums in Konflikt zu geraten."

Laut Phoronix hat AMD monatelang an einem quelloffenen Linux-Treiber mit HDMI-2.1-Support gearbeitet und eine entsprechende Version dem HDMI-Forum zur Verfügung gestellt. Technisch wären die erhöhte Übertragungsrate, etwa für 4K-Monitore mit 144 Hertz, und die neuen HDMI-2.1-Funktionen also kein Problem. Die Entscheidung des HDMI-Forums ist firmenpolitischer Natur.

Bei Nvidia funktioniert HDMI 2.1 unter Linux offenbar, weil die Firma mehr Code-Bestandteile in die geschlossene Firmware packt. Für die Open-Source-Community ist das eigentlich unerwünscht, in dem Fall birgt diese Vorgehensweise aber Vorteile. Der Red-Hat-Entwickler Karol Herbst schreibt auf Mastodon, dass der quelloffene Nouveau-Treiber für GeForce-Grafikkarten künftig auch HDMI 2.1 unterstützen soll.

Bei Apple und Intel funktioniert HDMI 2.1 derweil, weil die Hersteller intern Displayport-zu-HDMI-Converter einsetzen. Das Betriebssystem muss also nur mit Displayport umgehen können und ein Chip übersetzt das Bildsignal zu HDMI. Im Gegensatz zu HDMI ist Displayport lizenzfrei.

Wer auf Linux, eine Radeon-Grafikkarte und einen hochauflösenden Monitor mit hoher Bildwiederholrate setzt, setzt am besten auf eine Verbindung von Displayport auf Displayport. Für Fernseher gibt es Adapter auf HDMI, die teilweise auch VRR unterstützen sollen.

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