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AMD Ryzen 3: Quad-Core-Prozessoren für knapp über 100 Euro

Christian Hirsch
Ryzen 3

Ryzen 3 soll in preiswerten Allround-Rechnern Intels Core i3 Paroli bieten. Zudem will AMD die bislang PC-Herstellern vorbehaltenen Bristol-Ridge-Prozessoren auch an Endkunden verkaufen.

AMD rundet sein Angebot der AM4-Prozessoren nach unten ab und bietet ab sofort die Quad-Core-CPUs Ryzen 3 1200 und Ryzen 3 1300X an. Sie kosten mit 110 beziehungsweise 135 Euro rund 45 Euro weniger als Ryzen 5 1400 und 1500X [1] mit ebenfalls vier Prozessorkernen, den Ryzen 3 fehlt aber Simultaneous Multithreading (SMT). Sie eignen sich insbesondere für preiswerte Allround-PCs, erfordern mangels GPU aber im Unterschied zu den Core-i-CPUs von Intel eine Grafikkarte.

AMD Ryzen 3
Prozessor
Kerne Basistakt / Boost XFR L3-Cache TDP Preis
Ryzen 3 1300X 4 3,4 / 3,7 GHz 200 MHz 8 MByte 65 Watt 135 Euro
Ryzen 3 1200 4 3,1 / 3,4 GHz 50 MHz 8 MByte 65 Watt 115 Euro

Die beiden Ryzen-3-CPUs stehen in Konkurrenz zu den ungefähr gleich teuren Core i3-7100 und Core i3-7300, welche mit zwei physische Kernen und Hyper-Threading ausgestattet sind, aber höher takten. In der Multi-Threading-Wertung des Rendering-Benchmarks Cinebench R15 liegen Ryzen 3 1200 (482 Punkte) und Ryzen 3 1300X (554 Punkte) vor dem Core i3-7100 (417 Punkte). Bei der Single-Thread-Leistung, die für viele Büroanwendungen wichtig ist, schneidet der Core i3 mit 165 Punkten wegen des höheren Takts besser ab (Ryzen 3 1200: 135, Ryzen 3 1300X: 149).

AMD

Bald auch für Endkunden: Wraith-Max-Kühler mit RGB-LEDs.

(Bild: AMD)

Die Ryzen 3 mit 65 Watt Thermal Design Power verwenden das gleiche Octa-Core-Die wie Ryzen 5 und 7. AMD deaktiviert jedoch die beiden Core Complexes (CCX) mit je 4 CPU-Kernen und je 8 MByte L3-Cache zur Hälfte (2+2 Kerne, 4+4 MByte L3-Cache). Der Ryzen 3 1300X darf im Unterschied zum Ryzen 3 1200 seinen Nominal- und Boost-Takt über die Funktion Extended Frequency Range (XFR) um 200 MHz statt 50 MHz überschreiten. Zudem lassen sich alle Ryzen-Prozessoren übertakten.

Zu den Ryzen 3 liefert AMD den Low-Profile-Kühler Wraith Stealth mit. Zudem soll der leistungsfähigere Wraith-Max-Kühler mit RGB-LED-Beleuchtung in Kürze separat im Handel erhältlich sein. Erste Komplett-PCs mit Ryzen 3 [2] wie der Lenovo IdeaCentre 720-18ASU [3] waren schon vor einigen Wochen in den Preislisten der Online-Händler aufgetaucht.

Den Preisbereich von unter 100 Euro soll die siebte Generation der Serie-A-Kombiprozessoren "Bristol Ridge" [4] abdecken. An Hersteller von Komplett-PCs lieferte AMD diese AM4-Chips [5] bereits seit über einem Jahr. Nun sollen die Bristol-Ridge-CPUs auch in den Einzelhandel kommen. Diese Prozessoren verwenden allerdings die veraltete Excavator-Architektur und bieten deshalb keine zeitgemäße Single-Thread-Performance.

Update 27.07.2017 15:50: In einer früheren Version der Meldung haben wir die Bristol-Ridge-CPUs fälschlicherweise der Piledriver-Architektur zugeschrieben. Richtig ist Excavator-Architektur. (chh [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3784383

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/AMDs-Ryzen-5-Angriff-im-Mittelfeld-3682910.html
[2] https://www.heise.de/news/Erste-Desktop-PCs-mit-AMD-Ryzen-3-1200-3760427.html
[3] https://www.heise.de/preisvergleich/lenovo-ideacentre-720-18asu-90h1001dge-a1641074.html?cs_id=1206858352&ccpid=hocid-newsticker
[4] https://www.heise.de/news/AMD-Bristol-Ridge-Acht-Desktop-Prozessoren-fuer-AM4-Mainboards-3314224.html
[5] https://www.heise.de/news/AM4-Prozessoren-fuer-Komplett-PC-Hersteller-bereits-verfuegbar-3225096.html
[6] mailto:chh@ct.de