AMD steigert Quartalsumsatz dank Ryzen, Epyc und Konsolen um über 50 Prozent

Der Jahresumsatz stieg um 45 Prozent auf fast 9,8 Milliarden US-Dollar, während sich der Jahresgewinn 2020 verdoppelte.

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AMD EPYC CPU

(Bild: AMD)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer
Inhaltsverzeichnis

AMD kann dank gestiegener Verkaufszahlen all seiner Prozessoren auf ein erfolgreiches letztes Quartal und Gesamtjahr 2020 zurückblicken. Das umfasst sowohl die Ryzen-CPUs für Desktop-PCs und Notebooks als auch die Epyc-Server-Prozessoren und die Semi-Custom-Chips für Spielkonsolen wie Sonys Playstation 5 und Microsofts Xbox Series X.

Im Ende Dezember 2020 abgeschlossenen vierten Quartal verzeichnete AMD einen Umsatz von 3,24 Milliarden US-Dollar. Das sind 53 Prozent mehr als noch im gleichen Quartal des Vorjahres. Der operative Umsatz stieg im Jahresvergleich um 64 Prozent auf 570 Millionen US-Dollar. AMD profitiert zusätzlich von einer einmaligen Wertberichtigung der Einkommensteuer in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar, sodass sich der Gewinn des letzten Quartals auf 1,78 Milliarden US-Dollar erhöht.

AMD konnte im letzten Jahr einen Umsatz von insgesamt 9,76 Milliarden Dollar erzielen, 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Betriebseinnahmen stiegen im selben Zeitraum um mehr als das Doppelte auf 1,37 Milliarden US-Dollar. Zusammen mit der einmaligen Steuerberichtigung läuft dies auf ein Jahresgewinn von 2,49 Milliarden US-Dollar hinaus. Die Bruttomarge stieg leicht von 43 Prozent 2019 auf zuletzt 45 Prozent.

AMD Umsatzentwicklung 2019-2020

(Bild: AMD)

Das Geschäftsfeld Computing and Graphics rund um Ryzen-Prozessoren und Radeon-Grafikkarten hat im vierten Quartal 2020 genau 1,96 Milliarden Dollar eingenommen, 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum sowie im Quartal zuvor. AMD nennt höhere Ryzen-Verkäufe als Hauptgrund für das Ergebnis. Während die durchschnittlichen Verkaufspreise (ASP) der Desktop-Prozessoren wie der neuen Ryzen-5000-Serie angestiegen sind, sanken die ASP insgesamt aber etwas. AMD macht die gestiegene Zahl verkaufter Notebook-Prozessoren dafür verantwortlich.

AMD nannte keine Verkaufs- oder Umsatzzahlen von Radeon-Grafikkarten. Die durchschnittlichen Verkaufspreise der Grafikprodukte sind allerdings sowohl im Jahresvergleich als auch gegenüber dem Vorquartal angestiegen. Dies dürfte auf die Einführung der neuen AMD Radeon RX 6800 und Radeon RX 6900 XT High-End-Grafikkarten zurückzuführen sein.

Die Sparte Enterprise, Embedded und Semi-Custom, darunter Epyc-Prozessoren und Chips für Spielekonsolen, hat ihren Umsatz im Jahresvergleich um enorme 176 Prozent auf 1,28 Milliarden Dollar gesteigert. Gegenüber dem Vorquartal waren es immerhin noch 13 Prozent mehr. Das Geschäft mit Epyc-Server-Prozessoren hat laut AMD weiter Fahrt aufgenommen und die neuen Microsoft Xbox Series X und Sony Playstation 5 Spielkonsolen sind zu Weihnachten in den Handel gekommen. Beide Konsolen verwenden speziell angepasste Kombiprozessoren von AMD.

Im jetzt laufenden ersten Quartal 2021 erwartet AMD einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden Dollar. Das wäre zwar geringfügig weniger als zuletzt, aber 79 Prozent mehr als noch im gleichen Quartal des Vorjahres. Für das Gesamtjahr 2021 geht AMD von einem Wachstum in allen Geschäftsbereichen aus. Der Hersteller erwartet 37 Prozent mehr Umsatz sowie eine leicht auf 47 Prozent ansteigende Bruttomarge.

AMD will noch im Laufe dieses Quartals seine neue Generation von Epyc-Server-Prozessoren (Codename: Milan) auf Basis der Zen-3-Architektur offiziell einführen. Diese werden bereits seit dem vierten Quartal des letzten Jahres an ausgewählte Kunden aus dem Cloud-Bereich ausgeliefert. Außerdem erwartet AMD ein Wachstum bei Grafikkarten sowohl im Consumer-Bereich als auch für Rechenzentren. Diese Produktlinien werden laut AMD-Chefin Lisa Su 2021 deutlich ausgebaut. AMDs Aktie verhielt sich nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen stabil.

(fds)