AOL/Netscape - und Mozilla?

Erst Ende März dieses Jahres hatte Netscape als Reaktion gegenüber dem Internet Explorer von Microsoft, der einen immer größeren Marktanteil gewonnen hatte, den Quellcode des Netscape Navigators veröffentlicht.

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Von
  • Florian Rötzer

Erst Ende März dieses Jahres hatte Netscape als Reaktion gegenüber dem Internet Explorer von Microsoft, der einen immer größeren Marktanteil gewonnen hatte, den Quellcode des Netscape Navigators veröffentlicht. Mit einer verteilten Entwicklung, mit vielen Mitarbeitern (Hackern) und einer zentralisierten Integration also, wollte man jedenfalls noch zu Beginn des Jahres die Weiterentwicklung der Software in die Tat umsetzen: Vorbild natürlich Linus Torvalds und Linux - und angeregt wurde man durch den Open-Source-Protagonisten Eric Raymond.

Netscape hatte dann eine Gruppe eingerichtet, die als eine Art Zentrale für den Kontakt, die Koordination und die Kommunikation derjenigen sorgen sollte, die den Quellcode benutzen oder verbessern wollen. Die Gruppe und das Projekt nannte sich mozilla.org - nach dem ursprünglichen Namen des Browsers, der später als Netscape Navigator und schließlich Communicator bekannt wurde. Jetzt ist natürlich die Frage, was mit Mozilla und mozilla.org geschieht. Wird AOL das Projekt weiterführen?: "Was ist", so heißt es in einer Erklärung "fearing and loathing on the merger trailer" von mozilla.org, "wenn AOL 'open source' haßt? Was passiert, wenn sie alles ungeschehen machen, was wir gemacht haben, und aus Mozilla wieder ein böses und proprietäres Programm machen? Was passiert, wenn sie glauben, daß Browser eine Zeitverschwendung sind, und daß sie weiterhin MSIE benutzen sollten?"

Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte AOL-CEO Steve Case, daß man weiterhin den Browser von Netscape entwickeln und verbreiten werde. Der Leiter des Netcenter Mike Homer hingegen, so Wired meinte, daß die Firma das Projekt weiter unterstützen werde. Doch möglicherweise hat Netscape unter der neuen Führung darüber nicht mehr zu bestimmen.

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