AOL stellt Umstrukturierungsprogramm vor

AOL-Chef Jonathan F. Miller hat in den USA sein Konzept für eine Neustrukturierung vorgestellt. Dieses basiert auf einer Gliederung in vier Säulen.

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Von
  • Torge Löding

Schon seit längerer Zeit ranken sich Spekulationen um großangelegte Umstrukturierungspläne beim Internet-Provider America Online (AOL). Firmenchef Jonathan F. Miller hat in den USA nun sein Konzept dazu vorgestellt. Dieses basiert auf einer Aufsplittung des Konzerns in vier Säulen: Internet-Zugang, Content/Anzeigen sowie Premium-Services. Vierte Säule ist das fortan stärker eigenständige Europa-Geschäft. Hintergrund der neuen Struktur ist der Versuch, das starr auf das Subscriber-Geschäft ausgerichtete Geschäftsmodell flexibler zu gestalten. Auch solle AOL fortan ganz und gar als Breitbandunternehmen agieren.

Im Rahmen der Reorganisierung werden zudem 700 Arbeitsplätze gestrichen. Auch die erste Führungsriege bleibt von Abgängen nicht verschont: So werde Michael Kelly, Chef von AOL International and Web Services, der Firma im Frühjahr den Rücken kehren. Kelly war zuvor Chief Financial Officer gewesen. Ihren Hut nehmen auch Lisa Hook, Leiterin der Breitbandsparte, und Joseph Ripp, Vice-Chairman, verlautet es aus dem Unternehmen.

Dass Handlungsbedarf besteht, verdeutlichen zum Beispiel die Abonnenten-Zahlen. AOL zählt heute in den USA knapp 22,7 Millionen Nutzer, zu Bestzeiten im Jahr 2001 waren es in den USA mehr als 26 Millionen, weltweit einmal mehr als 30 Millionen. Nur vier Millionen der Kunden konnten bislang von AOLs Breitbandangebot überzeugt werden. Wie CEO Kelly den Geschäftserfolg von AOL konkret verbessern möchte, das ließ er allerdings erst einmal im Dunkeln. (tol)