ARD: Viele Accounts auf Twitter & Co. werden stillgelegt, Audiothek aufgebohrt

Die Chefs der ARD-Sender haben gemeinsam neue Schritte beschlossen. In sozialen Netzen soll fokussierter agiert werden und eine "ARD Audiothek Next" kommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 32 Kommentare lesen

(Bild: Cineberg/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Die ARD will Hunderte Accounts in sozialen Netzwerken stilllegen und vor allem das Engagement auf Twitter herunterfahren. Weiterhin soll die ARD Audiothek gründlich überarbeitet werden und als "ARD Audiothek Next" künftig wirklich alle Audioinhalte aller ARD-Sender enthalten. Das sind die beiden zentralen Ergebnisse einer zweitägigen Sitzung der ARD-Intendantinnen und -Intendanten, die jetzt öffentlich gemacht wurden. Auf der ging es demnach um die digitale Zukunft und die bessere Zusammenarbeit der Sendeanstalten. Um die digitale Transformation zu finanzieren, soll der Mitteilung zufolge auch "auf einige Angebote" verzichtet werden. Auch das gemeinsame Streaming-Netzwerk mit dem ZDF soll weiter entwickelt werden

Wie die ARD erklärt, unterhalten die Medienhäuser des Senderverbunds aktuell rund 800 Accounts auf unterschiedlichen sozialen Netzwerken. Ein Viertel davon soll "in Kürze" stillgelegt werden, um die journalistischen Inhalte in jenen zu konzentrieren, mit denen sich "möglichst viele Menschen" erreichen lassen. Angesichts der turbulenten Entwicklungen bei Twitter unter der Führung des US-Milliardärs Elon Musk, werde man sich dort "Nachrichten, politische Berichterstattung und investigative Inhalte fokussieren".

Accounts, die dem nicht entsprechen, "werden mit wenigen Ausnahmen eingestellt", etwa jene der Auslandsstudios. Damit folgt die ARD teilweise den öffentlich-rechtlichen Sendern NPR, PBS und CBC aus Nordamerika, die ihre Aktivitäten auf Twitter aber komplett eingestellt haben. Die ARD testet aktuell eine eigene Instanz der Twitter-Alternative Mastodon.

In Bezug auf die ARD Audiothek heißt es derweil, dass Menschen unter 30 Jahren Audioinhalte vor allem über digitale Plattformen anhören würden. Die hauseigene Audiothek versammle dafür bereits alle ARD-Sender als Live-Radio, etwa 100.000 Podcast-Folgen und Sendungen. Noch gebe es aber Apps einzelner Sender mit zusätzlichen Funktionen. Die sollen langfristig alle in eine umfangreich überarbeiteten Audiothek einziehen, die werde dann "ARD Audiothek Next" heißen.

Als wichtigsten Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft bezeichnet die ARD aber die Weiterentwicklung des gemeinsamen Streaming-Angebots mit dem ZDF. Schon jetzt seien einzelne Inhalte in beiden Mediatheken abrufbar, künftig sollen beide Sender aber automatisch auf Bilder und Videos des jeweils anderen zugreifen können. Dadurch werde die Suche für die Nutzenden leichter. Die publizistische Vielfalt soll erhalten bleiben.

(mho)