Acer eröffnet europäisches HPC-Kompetenzzentrum in Pisa

Acer will in Europa unter dem Namen Gateway ins Geschäft mit Hardware fürs High Performance Computing einsteigen und hat gemeinsam mit der Universität Pisa ein Kompetenzzentrum rund um einen Gateway-Cluster eröffnet.

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Von
  • Andreas Stiller

Computerhersteller Acer hat an der italienischen Universität Pisa ein Kompetenzzentrum für High Performance Computing in Zusammenarbeit mit der Hochschule eröffnet. Der taiwanische Hersteller, bisher fast nur im Konsumentenmarkt aktiv, will nun verstärkt das professionelle Lager sowie High Performance Computing adressieren und erhofft sich mittelfristig 25 bis 30 Prozent der Einkünfte über diese Schiene. Während Acer in Asien und USA diesen Zielmarkt unter eigenem Namen angeht, soll in EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) die vor drei Jahren eingekaufte Marke "Gateway" für die professionellen Systeme (Racks, Blades) aufgebaut werden. Wie bei anderen großen Herstellern auch beruht die Hardware auf Supermicro-Technik, wobei Gateway Wert darauf legt, dass die Systeme speziell ausgewählt und getestet sind.

Zwei Racks des Clusters an der Universität Pisa, links fährt Windows, rechts Linux

Das Abkommen mit der Uni Pisa ist einfach: Acer/Gateway stellt einen Cluster (128 Knoten mit Intel Xeon x5670, also mit insgesamt 1536 Kernen und mit InfiniBand-Interconnect) zur Verfügung, Nvidia stiftete vier Fermi-Karten M2050 und Microsoft das Betriebssystem Windows Server HPC2008 R2, das neben Linux auf dem Cluster zum Einsatz kommt. Die Uni kann den Cluster für die Ausbildung der Studenten und für die Forschung nutzen, muss dafür im Gegenzug bestehende und potenzielle Gateway-Kunden aus Wirtschaft und Industrie bei Tests und Benchmarks auf dem Cluster unterstützen und beraten.

Als erste Demo bei der Eröffnungsveranstaltung kam – wen wundert's – wieder das Apfelmännchen (Mandelbrot-Fraktale) zu Ehren, das per MPI unter Windows HPC Server 2008R2 auf 28 Knoten berechnet wurde. Antonio Cisternino von der Fakultät für Informatik der Universität Pisa berichtete zudem von einem kuriosen Ergebnis mit der CFD-Software Fluent, die in virtueller Umgebung auf dem Cluster um bis zu 30 Prozent schneller lief als nativ.

Acer betreibt bereits ein Kompetenzzentrum in Taiwan und ein Solution Center in Lugarno. Ein weiteres Kompetenzzentrum soll demnächst in Nordafrika eingerichtet werden. (as)