Adobe Lightroom: Entrauschen mit KI

Lightroom nutzt künftig künstliche Intelligenz, um Bildrauschen zu reduzieren sowie außerdem um Gesichter und Haare in Porträts zu maskieren.

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Ein Klick auf "Entrauschen" startet in Lightroom Classic 12.3 die neue KI-gestützte Bildoptimierung.

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Beim Reduzieren von Bildrauschen war Lightroom in den vergangenen Jahren gegenüber Programmen wie DxO PhotoLab und Topaz Labs DeNoise AI ins Hintertreffen geraten. Das soll sich ab sofort mit Lightroom Classic 12.3 und Lightroom CC 6.3 ändern: Die neuen Versionen der beiden Schwesterprogramme reduzieren Bildrauschen in Raw-Dateien von Bayer- und XTrans-Sensoren mit künstlicher Intelligenz. Die Details-Palette enthält dafür die einfache Schaltfläche „Entrauschen“.

Ein Klick genügt und Lightroom Classic macht sich an die Arbeit. Es kann einige Minuten dauern, bis ein Ergebnis vorliegt. Das Programm nutzt für die rechenintensive Operation die GPU. Lightroom zeigt das Ergebnis in einem modalen Dialog. Über einen Regler lässt sich die Stärke der Rauschreduzierung bestimmen. Am Ende schreibt Lightroom eine DNG-Datei mit reduziertem Bildrauschen. Das verbesserte digitale Negativ erscheint anschließend in der Bibliothek, gekennzeichnet durch ein Icon mit drei Sternen.

Adobe hat die Maskierungswerkzeuge in der Vergangenheit kontinuierlich erweitert. Lineare und radiale Maske sowie Maskenpinsel bekamen zuletzt Unterstützung durch KI-gestützte Auswahl von Motiv und Himmel. Lightroom Classic 12.3 und Lightroom CC 6.3 erkennen nun auch Personen.

Lightroom markiert Personen im Foto automatisch und stellt sie als Icons in der Maskenpalette dar. Nach Auswahl einer Person stellt das Programm Checkboxen zur Auswahl verschiedener Teilbereiche zur Verfügung, unter anderem Iris und Pupille, Augenbrauen, Lippen, Haut im Gesicht, Haut am Körper, Gesichtsbehaarung und Kleidung. In der Maskenpalette lässt sich die Maske mit manuellen Werkzeugen weiterbearbeiten.

Lightroom Classic markiert Augen, Lippen, Kleidung oder Gesichtsbehaarung separat per Checkbox.

(Bild: Adobe)

Es ist eine kleinere Neuerung, aber eine, die vor allem Fotoprofis zu schätzen wissen – und die möchte Adobe schließlich erreichen. Gradationskurven lassen sich jetzt auch für die selektive Bearbeitung nutzen. Vorher konnte man Kurvenwerte nur für das gesamte Bild einstellen. Belichtungskorrekturen lassen sich jetzt detaillierter als zuvor auf Bildbereiche anwenden. Im Idealfall sind Retuschen damit weniger offensichtlich.

Gradationskurven lassen sich jetzt auch auf maskierte Bildbereiche anwenden statt wie zuvor nur auf das gesamte Foto.

(Bild: Adobe)

Das Update auf Lightroom Classic 12.3 steht registrierten Nutzern ab sofort unter Windows und macOS zur Verfügung. Lightroom Classic ist Teil der Creative Cloud. Im Creative Cloud Foto-Abo kostet Lightroom Classic zusammen mit Photoshop 11,89 Euro monatlich. (akr)