Airbnb will 20.000 afghanische Flüchtlinge kostenfrei unterbringen

In einer einmaligen Aktion fliegen Militärs aktuell Zehntausende Menschen aus Afghanistan aus. Airbnb will bei deren Unterbringung helfen.

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Evakuierungen in Kabul

(Bild: US Air Force)

Lesezeit: 2 Min.

Der Apartment-Vermittler Airbnb will temporär Unterkünfte an 20.000 Flüchtlinge aus Afghanistan vermitteln und die Kosten dafür selbst beziehungsweise mithilfe von Spenden tragen. Das teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit und reagierte damit auf die Ereignisse in dem Land, in dem die radikalislamistischen Taliban wieder die Macht übernommen haben. Aktuell werden mit Militärflugzeugen Tausende Menschen aus Afghanistans Hauptstadt gerettet und für Airbnb ist es "mehr als klar", dass es sich um eine signifikante humanitäre Krise handelt. Anbieter und Anbieterinnen auf der Plattform stünden bereit, um zu helfen.

Wie der Geschäftsführer von Airbnb, Brian Chesky, auf Twitter mitteilte, sei die Aktion nicht ohne die Unterstützung der Apartment-Eigentümer:innen möglich. Wer sich daran beteiligen wolle, solle sich jetzt melden. Airbnb wird demnach für die Unterbringungen bezahlen und setzt dabei unter anderem auf die eigene gemeinnützige Organisation Airbnb.org. Die habe bereits bei der Unterbringung von Opfern nach Naturkatastrophen und von medizinischem Personal auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie geholfen, erläutert Airbnb. Die ersten 165 afghanischen Flüchtlinge in den USA hätten am Wochenende bereits über Airbnb eine Unterkunft erhalten. Wie lange die Maßnahme andauern soll, teilte das Unternehmen nicht mit.

Hintergrund der Aktion ist die Eroberung Kabuls durch die Taliban vor wenigen Tagen. In der Hauptstadt hatten zuvor viele Menschen vor der Terrorgruppe Zuflucht gesucht, ehemalige Helfer und Helferinnen der westlichen Truppen hatten auf eine Ausreise gehofft. Sie haben unter anderem Angst vor der Rache der Taliban. Inzwischen fliegt das Militär aus verschiedenen Ländern Menschen aus, Ende August sollen die US-Truppen damit aber aufhören und ohne deren Schutz wird es wohl keine derartigen Flüge mehr geben. Allein die USA haben aktuell bereits über 64.000 Menschen ausgeflogen, die Bundeswehr mehr als 4500.

(mho)