Aktienoptionen sollen bei IBM nicht als Ausgaben behandelt werden

Aktienoptionen sollen nicht als Kosten in der Bilanz ausgewiesen werden. Das wurde auf der IBM-Hauptversammlung am gestrigen Dienstag beschlossen.

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Von
  • Oliver Lau

Die Aktionäre von IBM haben mit einer Ausschlussmehrheit von 47 Prozent den Vorschlag des Vorstandes abgelehnt, Aktienoptionen als Ausgaben bei der Bilanzierung zu behandeln. Das wurde gestern auf der Anlegerhauptversammlung entschieden. Erst fünf Tage zuvor wünschten sich die Aktionäre von Apple genau das Gegenteil.

Der Nettogewinn von IBM belief sich für das vergangene Jahr auf 3,58 Milliarden US-Dollar. Er wäre um 1,2 Milliarden US-Dollar geschrumpft, hätten sich die Aktionäre nicht gegen den Vorschlag aufgelehnt. Die derzeitigen Buchhaltungsregeln erlauben es den Unternehmen, die Kosten für die Ausgabe von Aktienoptionen als Fußnoten zur Gewinn- und Verlustrechnung anzugeben, ohne sie in die Rechnung mit einzubeziehen. Doch der Druck der Aktionäre und deren Vertreterorganisationen auf die US-Legislative erhöht sich. Und so überlegt man auf Seiten der Gesetzgeber, ob die Regelung als Anforderung in die US-Bilanzierungsrichtlinien (GAAP) aufgenommen werden sollte. Unternehmen wie Intel, Cisco Systems, Microsoft und Peoplesoft hatten sich bereits im vergangenen Jahr gegen die Verrechnung von Aktienoptionen mit Gewinnen ausgesprochen.

Bei einem anderen Tagesordnungspunkt der IBM-Hauptversammlung wurde bekanntgegeben, dass IBM zum achten Mal in Folge die Dividende erhöhen konnte. Insgesamt ergibt sich daraus eine Steigerung von 156 Prozent. Aktionäre können sich auf 16 US-Cent pro Anteil freuen. Das ist ein Cent mehr als im vergangenen Jahr. (ola)