Angeblicher Bitcoin-Erfinder will doch keinen neuen Beweis vorlegen

Craig Steven Wright hat nach eigener Aussage der Mut verlassen. Der australische Unternehmer und IT-Experte wollte neue Beweise vorlegen, dass er unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto die Krypto-Währung Bitcoin entwickelte.

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(Bild: dpa, Jens Kalaene)

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Der australische Unternehmer und IT-Experte Craig Steven Wright, der Anfang der Woche behauptete, er habe Bitcoin unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto entwickelt, will jetzt doch keine neuen Beweise dafür präsentieren. Wie er in einem Blogeintrag schreibt, fehle ihm hierfür nun "die Courage".

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Wright erklärte, dass, selbst nachdem er Anschuldigungen widerlegte, schon wieder neue Anschuldigungen gegen ihn formuliert wurden. Hierfür sei er "nicht stark genug". Er wisse, dass seine Schwäche gerade diejenigen schädigen werde, die ihn unterstützten – insbesondere Jon Matonis und Gavin Andresen. Matonis ist der ehemalige Bitcoin-Foundation-Chef. Andresen wurde von Satoshi zum Nachfolger als Chef-Entwickler von Bitcoin erkoren. Wright hatte Andresen und Matonis davon überzeugen können, dass er tatsächlich der Erfinder von Bitcoin sei.

Der aktuelle Beweis, den Wright in einem etwas wirren Blog-Artikel öffentlich machte, hatte keinerlei Aussagekraft über seine Behauptung. Er hatte lediglich einen öffentlich bekannten Hash einer Bitcoin-Transaktion von Satoshi in ein neues Gewand gepackt und diesen als Beweis präsentiert. Dieser Hash lässt sich durchaus als von Satoshi signiert validieren – da Wright allerdings keinen neuen Text signiert hat, hat er nicht bewiesen, dass er Satoshi ist. Nun wollte er, um alle Skeptiker zu überzeugen, Bitcoins aus einem Paket bewegen, das dem echten Satoshi zugerechnet wird.

Seit Dezember 2015 wird darüber spekuliert, ob Craig Steven Wright tatsächlich Satoshi sein könnte. Es wird ihm vorgeworfen, womöglich selbst Hinweise und Beweise zu kreieren und diese dann medienwirksam zu veröffentlichen.

Mit der Berichterstattung über die mutmaßlichen Enttarnungen von Satoshi haben sich mittlerweile schon einige Medien und Journalisten verhoben. Eher blamabel ging im Jahr 2014 etwa der Anlauf des Magazins Newsweek aus, das glaubte, den pensionierten kalifornischen Ingenieur Dorian Nakamoto als Strippenzieher ausgemacht zu haben, der früher Satoshi hieß. In der aktuellen Berichterstattung sahen sich schon die BBC und der Economist dazu gezwungen, zurückzurudern. (kbe)