Anti-Piraterie-Tag bei Microsoft

Im Rahmen des weltweiten "Anti-Piracy Day" will Microsoft heute die verschiedenen Bemühungen des Konzerns im Kampf gegen Produktpiraterie und illegalen Softwarekopien vorstellen.

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Bei Microsoft ist heute Anti-Piraterie-Tag. Mit gleichzeitig startenden Initiativen und Vollstreckungsmaßnahmen in 49 Ländern will der Softwarekonzern gegen den "ausgefeilten illegalen Handel" mit kopierter Software oder gefälschten Produkten vorgehen. Zu den am heutigen Dienstag vorgestellten Maßnahmen gehören Aufklärungskampagnen über das geistige Eigentum, die Weiterbildung von Ermittlern vor Ort und rechtliche Schritte gegen mutmaßliche Fälscher und "Piraten".

Liebesgrüße aus Schweden.

Microsoft schätzt, das auf rund einem Drittel aller Computer weltweit unlizenzierte Software zum Einsatz kommt. "Software-Piraterie und Fälschung ist ein ausgeklügeltes globales Geschäft, das den Verbrauchern, Unternehmen und Volkswirtschaften schadet", sagt Microsoft-Anwalt David Finn, der sich für den Konzern mit Fälschern und Kopisten auseinandersetzen muss. Sein Konzern wolle mit anderen Gruppen zusammenarbeiten, um dieser illegalen Industrie einen Schritt voraus zu sein.

Auf einer interaktiven Karte informiert der Konzern über die weltweiten Aktivitäten am "Anti-Piracy Day". Außer neuen Klagen gegen mutmaßliche Softwarepiraten, wie etwa in Portugal, Dänemark oder den Niederlanden, setzt Redmond auf Aufklärung. So findet etwa in Nigeria ein Seminar über geistiges Eigentum statt, während in Brasilien ein neues an Replikatoren im Bildungssystem gerichtetes Blog an den Start geht. In der Türkei trainiert der Softwarekonzern die Mitarbeiter des Justizministeriums in Sachen Cybercrime.

Dabei betont der Konzern, dass er auch die Interessen der Verbraucher schützt. "Gefälschte Software" setze den Verbraucher einem erhöhten Risiko aus, sich mit Viren, Trojanern, Spyware oder anderem Schadcode zu infizieren. Nun wissen Anwender teils aus eigener Erfahrung, dass dieses Risiko durchaus auch mit Originalsoftware besteht. Das wachsende Sicherheitsbedürfnis der Industrie und verwandter Branchen – wie etwa Film- und Musikindustrie – führt zudem zu Frustrationserlebnissen bei den Verbrauchern, wenn etwa DRM-Server abgeschaltet werden oder die Produkte dank des Schutzes gar nicht erst richtig funktionieren.

Der Konzern steckt in einem Dilemma: Mit der Dominanz seines Betriebssystems hat er mit zur Entstehung der globalen Infrastruktur und des Marktes beigetragen, auf denen die Piraten nun arbeiten. In diesem Sinne erlauben sich die Macher der PirateBay, diesem von den angesprochenen Branchen verfluchten Ort, einen kleinen Scherz zum großen Ereignis. Sie feiern den Anti-Piraterie-Tag mit einem Link zu Torrents mit Windows-Produkten und auf der Homepage prangt ein altes Polizeifoto des damals 22-jährigen Microsoft-Gründers mit der Unterzeile: "Bill Gates made me do it." (vbr)