Auch mit TVs lässt sich Geld verdienen

Samsung und LG erzielten mit ihren Fernsehverkäufen erneut Gewinne, während die japanischen TV-Hersteller in diesem Segment gleichzeitig Verluste einfahren. Wie attraktiv ist der TV-Markt für mögliche Neueinsteiger?

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Die beiden koreanischen Hersteller Samsung und LG haben im ersten Quartal in ihrer Fernsehersparte wieder höhere Gewinne einfahren können. Während der Gewinn im abgelaufenen Jahr bei mageren 2 Prozent lag, erzielte LG aus den TV-Verkäufen zum Jahresanfang 4,1 Prozent und Samsung 5 Prozent Gewinn. Über 30 Prozent aller Fernseher weltweit stammen von den beiden Unternehmen.

Mit den teuren Smart-TVs verdienen Samsung und LG gutes Geld

Der Zuwachs steht ganz im Gegensatz zu den japanischen Herstellern wie Panasonic, Sharp, Sony und Toshiba, die im TV-Bereich allesamt Verluste machten. Bemerkenswert: Samsung und LG haben den Markt zwar schnell mit günstigen Geräten bedient, als die Käufer danach verlangten. Sie verdienten gleichzeitig aber vor allem an den hochwertigen 3D-TV-Modellen mit Internet-Funktion – High-end-Geräte waren bislang eine Domäne der japanischen Unternehmen.

Allgemein gilt in der Branche die Annahme, dass sich mit Fernsehern kaum mehr als 3 Prozent Gewinn erzielen lässt. Deshalb scheint es fraglich, ob Apple sich tatsächlich mit einem eigenen Gerät in diesen Markt begeben wird – falls doch, sind an den Einstieg enorme Erwartungen wie höhere Margen und ein Innovationsschub geknüpft. Ein möglicher Panellieferant für Apple wäre Sharp; der Mobilgerätespezialist hat in der Vergangenheit in das japanische Unternehmen investiert. Sharp gilt als einer der Panellieferanten für das neue iPad, aktuell bezieht Apple seine Mobildisplays aber auch aus Korea von Samsung und LG. Angesichts der laufenden Patentstreitigkeiten dürfte Apple jedoch Interesse daran haben, weniger von Samsung abhängig zu sein.

Samsung Electronics will derweil nach der Auslagerung der LCD-Fertigung in ein separates Tochterunternehmen wie angekündigt auch die OLED-Sparte in die Samsung Display Corporation (SDC) integrieren. Bislang werden die organischen Displays von der ursprünglich als Plasmadisplay-Hersteller tätigen Samsung Mobile Displays (SMD) entwickelt und produziert. An der eigenständigen Gesellschaft ist Samsung Electronics mit knapp 65 Prozent beteiligt ist, die restlichen gut 35 Prozent gehören Samsung SDI; deren Anteilseigner müssen dem Aktientausch 1,6487702× SDC für 1× SDM zustimmen. In dem Zuge wird wie geplant auch die Samsung-eigene Tochtergesellschaft S-LCD, an deren Fabrik bis Ende 2011 Sony beteiligt war, in den Displaybereich eingegliedert. Nach Abschluss der Transaktionen wird Samsung Electronics knapp 85 Prozent und SDI gut 15 Prozent am neuen Displaygiganten SDC halten. (uk)