BSA sieht Erfolge im "Kampf gegen Softwarepiraterie"

Der Branchenverband vermeldet, dass sich die Summe der Zahlungen bei der Nutzung von Raubkopien ertappter Unternehmen auf 750.000 Euro erhöht habe.

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Von
  • Torge Löding

Nach Ansicht der Business Software Alliance (BSA) ist die Piraterierate 2001 zum zweiten Mal in Folge angestiegen. "Die erste Halbjahresbilanz 2002 zeigt allerdings, dass das Geschäft der Raubkopierer nun gefährlicher wird: Die Zahl der Hinweise auf den Einsatz unlizenzierter Software stieg ebenso an wie die Zahlungen ertappter Urheberrechteverletzer für Vergleiche und Nachlizenzierungen", heißt es bei dem Verband. Ertappt worden seien große Firmen genauso wie ein junger Mann, der über das Internet selbst gebrannte Raubkopien verkaufte. Bereits 2001 hatte die BSA in 6.500 Fällen rechtliche Schritte gegen europäische Unternehmen eingeleitet, die mutmaßlich unlizenzierte Software einsetzten.

"Die neue BSA-Offensive ist eine scharfe Antwort der Europäischen Softwareindustrie, deren Geduld durch den Anstieg der Softwarepiraterie auf die Probe gestellt wurde. Aufklärung und Information haben sicher ihre Berechtigung, aber wir können nicht zulassen, dass ein harter Kern von Unternehmen glaubt, in Sachen Softwarepiraterie außerhalb der Reichweite des Gesetzes zu sein", so BSA-Vorstand Beth Scott. Piraterie erschwere das Geschäft für die Branche, die schon durch IT-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen sei.

Die BSA in Deutschland erhielt nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten 18 Prozent mehr Hinweise auf den Einsatz illegaler Software bei Unternehmen als im gleichen Zeitraum 2001. Gleichzeitig sei auch die Summe der Vergleichs- und Nachlizenzierungszahlungen ertappter Unternehmen von 405.000 auf über 750.000 Euro gestiegen.

Von den Europäischen Regierungen fordert der Branchenverband eine härtere Gangart gegen Softwarepiraterie und die Harmonisierung der Europäischen Gesetzgebung. Vor allem die EU-Enforcement-Richtlinie kann hier entscheidende Impulse liefern. Die BSA arbeitet auch weiterhin eng mit nationalen Gesetzgebern zusammen, um zu erreichen, dass das Thema Softwarepiraterie hier einen höheren Stellenwert bekommt.

Die BSA war in der Vergangenheit immer wieder einmal mit Kampagnen gegen Software-Piraterie in Erscheinung getreten, die dem Verband nicht nur ein positives Echo einbrachten. So wurden für eine Kampagne, die von einer "Schonfrist" für Raubkopierer sprach, Kundendatenbanken von BSA-Mitgliedern eingesetzt. Zu denen BSA-Mitgliedern zählen beispielsweise auch Microsoft, Adobe und Apple. (tol)