Berufsverbot für Anwalt von Internet-Autoren in China angedroht

Chinesische Behörden haben einem Anwalt, der Internet-Autoren und Journalisten vor Gericht verteidigt, mit einem einjährigen Berufsverbot gedroht.

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  • dpa

Chinesische Behörden haben einem Anwalt, der Internet-Autoren und Journalisten vor Gericht verteidigt, mit einem einjährigen Berufsverbot gedroht. Die Kanzlei von Guo Guoting in Schanghai sei Ende Februar durchsucht und sein Computer beschlagnahmt worden, berichtete am Mittwoch die Organisation Reporter ohne Grenzen. Eine Anhörung zur Bestätigung des Berufsverbots sei für Freitag angesetzt worden.

Die Entscheidung folge Druck aus Peking, Guo Guoting daran zu hindern, den bekannten Autor Shi Tao vor Gericht zu vertreten, der am Montag in Changsha wegen angeblicher Enthüllung von Staatsgeheimnissen vor Gericht stehe, wie die Organisation berichtete. Der Anwalt kritisierte, dass die Definition von Staatsgeheimnissen so vage formuliert sei, dass sie leicht gegen Journalisten oder Autoren verwendet werden könne.

Guo Guoting ist einer der wenigen Anwälte, die bereit sind, Internet-Autoren und andere Schriftsteller zu verteidigen. "Der Fall zeigt sehr deutlich, dass die chinesischen Regierung nicht die Absicht hat, Rechtsstaatlichkeit zu respektieren", schrieb die Organisation in einem Brief an Justizminister Zhang Fusen. (dpa) / (tol)