Best Buy will Napster übernehmen

Der Musik-Abo-Dienst soll durch eine freundliche Übernahme Bestandteil der US-amerikanischen Einzelhandelskette werden.

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Von
  • Sven Hansen

Napster und der US-amerikanische Elektronik-Einzelhändler Best Buy haben sich auf eine Übername des Abo-Dienstes geeinigt. Für etwa 121 Millionen US-Dollar soll der Musikdienst den Besitzer wechseln: Best Buy bietet allen Napster-Aktionären 2,65 US-Dollar pro Aktie, etwa doppelt so viel wie der derzeitige Handelswert des Papiers. Nach US-amerikanischem Aktienrecht unterliegt der Deal einer sechswöchigen Einspruchsfrist, in der ein anderes Unternehmen theoretisch einen höheren Übernahmepreis bieten könnte. In einer Erklärung sicherte Best Buy zu, zunächst sowohl alle Verwaltungsstandorte als auch das komplette Napster-Personal zu übernehmen – der Abo-Dienstleister führt seine Geschäftstätigkeit zunächst unverändert fort.

Für deutsche Napster-Kunden ändert sich zunächst nichts. Unter Verweis auf die sechswöchige Einspruchsfrist gab Napster-Europe-Chef Thorsten Schliesche nur ein formales Statement zu Protokoll: "Napster Europe begrüßt die angekündigte Fusion von Napster und Best Buy, dem weltweit größten Elektronik-Einzelhändler." Best Buy ist seit Mai diesen Jahres hälftiger Anteilseigner des britischen Mobilfunkanbieters Carphone Warehouse, der insgesamt über 2400 europäische Filialen verfügt. Allein in Deutschland betreibt das Unternehmen 240 Geschäftsstellen unter der Marke The Phone House. Unter dem Dach von Best Buy könnten sich für den Musik-Abo-Dienst somit neue Geschäftsfelder ergeben.

Napster kämpft mit sinkenden Abonnentenzahlen und wies zuletzt einen Verlust von 4,4 Millionen US-Dollar aus. Mit der im Mai erfolgten Eröffnung eines Downloadangebots für Musik im kopierschutzfreien MP3-Format will sich das Unternehmen unabhängiger vom schwächelnden Abo-Geschäft machen. Bereits vor zwei Jahren war Napster erstmals auf Käufersuche gegangen. (sha)