Bildungskonferenz: KMK-Präsidentin erneuert Forderung nach Digitalpakt 2.0

KMK-Präsidentin Streichert-Clivot fordert auf der Bitkom-Bildungskonferenz erneut, dass die Bundesregierung ihren Zusagen zu einem Digitalpakt 2.0 nachkommt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Ein kleines Glas mit Münzen, auf dem ein aus Pappe nachgebildeter Graduierten-Hut liegt, auf einem Stapel Schulbücher. Im Hintergrund eine Schultafel.

(Bild: ITTIGallery/Shutterstock.com​)

Lesezeit: 3 Min.

Ob und wie der Digitalpakt 2.0 kommt, bleibt weiterhin unklar. Das erklärte die aktuelle KMK-Präsidentin und Bildungsministerin des Saarlands, Christine Streichert-Clivot, während ihrer Eröffnungsrede der nun stattfindenden Bitkom-Bildungskonferenz. Sie appellierte vorsichtig, aber eindringlich an die Bundesbildungsministerin und die Bundesregierung, endlich konkrete Aussagen zum Digitalpakt 2.0 zu machen und vorherigen Zusagen auch nachzukommen.

Streichert-Clivot (SPD) erläuterte, dass es zwischen dem ersten Digitalpakt Schule und einem – im Koalitionsvertrag versprochenen – Digitalpakt 2.0 mindestens ein halbes Jahr Pause geben wird. Das hatte das Bundesbildungsministerium bereits im Sommer 2023 erklärt. Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, die in einer Diskussionsrunde zum Digitalpakt 2.0 im Anschluss an die Rede von Streichert-Clivot auftrat, forderte hierfür eine Zwischenfinanzierung. Auch diese stehe nun, neben einem konkreten Fahrplan für den Digitalpakt 2.0, aus.

Bildungsministerin Streichert-Clivot unterstrich, dass man sich auch in Zukunft auf "klare Aussage verlassen" wolle und, dass der Bund zu seinen Zusagen stehe, "weil eben auch digitale Technik und Infrastruktur irgendwann erneuert und ersetzt werden muss." Sie erklärte, dass der erste Digitalpakt einen Digitalisierungsschub in den Schulen ausgelöst habe. Dies erklärten auch Teilnehmerinnen der Diskussionsrunde, schon jetzt sei aber ein Teil der angeschafften Technik obsolet. Die Neuerungszyklen müssten politisch anerkannt und mit einem Digitalpakt 2.0 adressiert werden.

Streichert-Clivot wählte hierfür in ihrer Rede folgendes Bild: "Es ist eben nicht die Tafel, die möglicherweise Jahrhunderte an der Wand hängen kann, sondern es sind oftmals digitale Tafeln und digitale Infrastruktur, die auch mit dem Laufe der Zeit und neuen technischen Entwicklungen auch schlicht ersetzt werden müssen."

Wie ein Digitalpakt 2.0 aussehen könnte und was sich gegenüber dem Digitalpakt Schule ändern müsse, wird auf der Bildungskonferenz diskutiert. Es wird etwa ein Bürokratieabbau bezüglich der Antragsverfahren gefordert. Ebenfalls wird gefordert, dass nach der Technikanschaffung der Fokus mehr auf dem zu gestaltenden Unterricht gelegt werden müsse – also entsprechend der Schulfächer mehr auf die Didaktik im Zusammenspiel mit der Technik geachtet wird. Ebenso wird die "nachhaltige" Anschaffung von Hardware angemahnt.

Der Geschäftsführer des Bitkom, Dr. Bernhard Rohleder, erklärte zum Auftakt der Konferenz, dass der Bitkom sich seit seiner Gründung vor 25 Jahren für das Thema Bildung und Digitalität einsetzt. Er richtete sich gegen eine Kritik, die den Verband häufiger trifft. Er sagte: "Es geht uns nicht darum, Digitalisierung als Selbstzweck durchzuführen. Digitalisierung ist immer Mittel zum Zweck. Digitalisierung muss den Menschen dienen und insbesondere den jungen Menschen dienen, aber auch denjenigen, die sich weiter entwickeln und weiterbilden wollen, ganz gleich welchen Alters."

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) wird am Donnerstag die Schlussworte zur Bildungskonferenz beisteuern.

(kbe)