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Biosprit, Hunger, Mehrverbrauch statt Effizienz

Große Pläne für Biotreibstoffe

Im spanischen Sevilla ist die internationale Konferenz der Agrartreibstoffindustrie ( World Biofuels 2010 [1]) zu Ende gegangenen. Dort wurden die Ausbaupläne und Wachstumshoffnungen der Agrartreibstoff-Produzenten vorgestellt [2]. 480 Millionen Hektar Land sollen bis 2045 für den Anbau von Energiepflanzen genutzt werden. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche der Europäischen Union beträgt 430 Millionen Hektar.

Doch auf politischer Seite erhalten die Biotreibstoffbefürworter weiter volle Rückendeckung. EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs sagte, er könne keinen Zusammenhang [4] zwischen der Biotreibstoffpolitik der EU und der Zahl der Hungernden weltweit erkennen. Von anderer Seite wird die EU-Biotreibstoff-Förderung mit ihren 2007 eingeführten Biotreibstoffquoten jedoch stark kritisiert:

Die Grünen [6] polemisieren, dass der Bundesregierung hoher Energieverbrauch anscheinend wichtiger sei als Energieeinsparungen und Zukunftsinvestitionen in Klimaschutz und Energieeinsparung. Sie subventioniere den Verbrauch von Agrardiesel weiter mit 280 Mio. Euro jährlich, anstatt Investitionen zu unterstützen, die langfristig Energie und Kosten sparen.


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1997546

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.worldbiofuelsmarkets.com/agenda.html
[2] http://ml.new.fian.de/attachments/100521_FIAN_Agrartreibstoffe.pdf
[3] http://www.fian.de/online/index.php?option=com_content&view=article&id=301
[4] http://www.ipsnews.de/area.php?key=EN
[5] http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_05/2010_162/03.html
[6] http://www.proplanta.de/Agrar/__article1274448214.html