Bitkom: Wiederaufbereitete IT in mehr Unternehmen genutzt

Dem Bitkom zufolge setzen mehr Unternehmen gebrauchte und wiederaufbereitete Geräte ein. Einige der Befragten wünschen sich aber noch bessere Rahmenbedingungen.

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Zwei mit Einweghandschuhen überogene Hände arbeiten an der Reparatur eines Handys

(Bild: PK Studio/Shutterstock.com)

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Mehr Unternehmen nutzten im Jahr 2023 wiederaufbereitete Geräte wie etwa Laptops, Monitore oder Smartphones. Während im Jahr 2022 nur vier Prozent der befragten Unternehmen angaben, Refurbished-IT zu nutzen, bekannten sich ein Jahr später schon 15 Prozent dazu. Zudem können sich mehr Unternehmen vorstellen, professionell wiederaufbereitete Geräte einzusetzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter mehr als 500 Unternehmen in Deutschland ab 20 Beschäftigten.

Wie der Bitkom erklärte, wünschen sich Unternehmen, die bisher noch keine wiederaufbereitete Technik erwerben, mehr Anreize für die Anschaffung und Nutzung. 61 Prozent würden mehr zu gebrauchter IT greifen, wenn es mehr steuerliche oder finanzielle Vorteile hätte. 30 Prozent würden den Einsatz von Refurbished-IT gerne in ihren Nachhaltigkeitsberichten ausweisen können. Ausschlaggebend für die Nutzung sei für 75 Prozent der Befragten aber die Gewährleistung beziehungsweise Garantie der Geräte. Diese müssten ausreichend lange mit Updates versorgt werden.

Von den 15 Prozent der Unternehmen, die gebrauchte, aber professionell wiederaufbereitete IT nutzen, tun dies 5 Prozent in vielen Geschäftsbereichen, 10 Prozent tun dies in Einzelfällen. Weitere 15 Prozent ziehen die Nutzung von Refurbished-IT in Erwägung. 2022 sagten das noch 13 Prozent der Befragten.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder begrüßt die Entwicklung: "Wir müssen in Deutschland und Europa weniger Elektroschrott erzeugen. Dabei hilft, IT-Geräte länger zu nutzen. Mit Refurbished-IT können Unternehmen ihre Umweltbilanz verbessern und sparen dabei gleichzeitig Geld."

Die Unternehmen sehen das laut der Umfrage ähnlich. 75 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Nutzung von Refurbished-IT einen wichtigen Beitrag leiste, um Ressourcen und Rohstoffe zu sparen. 61 Prozent bejahten, dass möglichst viele Unternehmen den Einsatz solcher Geräte zumindest prüfen sollten. 56 Prozent halten die Nutzung von Refurbished-IT für ein wichtiges Zukunftsthema.

Rohleder verweist auch auf eine bessere gesetzliche Ausgangslage für die Nutzung von gebrauchter IT: "Seit Einführung der Updatepflicht im Jahr 2022 werden viele digitale Produkte und Dienste länger als zuvor und regelmäßig mit Updates versorgt. Und einige Händler für Refurbished-IT gehen mit ihren Garantie- und Gewährleistungszusagen sogar über die gesetzlichen Fristen von Neuprodukten hinaus."

Der Refurbished-Markt wächst in Europa beständig. Unternehmen wie Swappie, Backmarket oder auch Refurbed konnten in den vergangenen Jahren größere Zuwächse verzeichnen. Refurbed knackte im Sommer 2023 unter anderem die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro seit Gründung. Größere Handelsketten werben mittlerweile auch mit wiederaufbereiteter Gebrauchtware.

Für die Umfrage des Digitalverband Bitkom wurden 503 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zeitraum der KW 32 bis KW 39 im Jahr 2023 statt. Die Fragestellungen lauteten: "Haben Sie in Ihrem Unternehmen schon einmal darüber nachgedacht, gebrauchten und wiederaufbereitete Geräte, sog. Refurbished-IT zu nutzen?", "Unter welchen Umständen wären Sie bereit, Refurbished-IT, also wiederaufbereitete, gebrauchte Geräte in Ihrem Unternehmen nutzen?", "Inwieweit treffen die folgenden Aussagen zur Nutzung wiederaufbereiteter Geräte Ihrer Meinung nach zu?"

(kbe)