Blizzard löscht und sperrt erneut Online-Accounts

Der Spielehersteller und Betreiber der Online-Spieleplattform Battle.net geht verschärft gegen Cheater und Accounts vor, die mit Bots, Maphacks und Sniffern arbeiten.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andre Goldbach

Findige Geschäftemacher gab es schon zu Zeiten, bevor das Internet auftauchte. Doch in der heutigen Zeit sprießen die Blüten des Kommerz teilweise äußerst skurril. So verkaufen Online-Gamer ihre hart erarbeiteten Credits und Goldstücke per eBay, bringen Rüstungen, Schmuck und virtuelle Häuser an den Mann und verkaufen nicht selten gleich ganze Accounts, vollgepackt mit Waffen und anderem, in der virtellen Welt wertvollen "Items". Da wittert so mancher seine Chance und versucht, den Gewinn zu maximieren -- wieso noch selbst nach den Gegenständen suchen, die man für harte Euro verkauft, wenn es Programme gibt, die mittlerweile selbstständig nach Gegenständen suchen?

Genau diesen Geschäftemachern hat Blizzard Entertainment auf seiner Spieleplattform mittlerweile zum fünften Mal versucht, einen Riegel vorzuschieben. Blizzard betreibt seit der Veröffentlichung von Spielen wie Starcraft oder Warcaft ein eigenes Serversystem, in dem die Käufer der entsprechenden Spiele dann kostenfrei (bis auf die eigenen Onlinekosten) alleine oder in Gruppen zusammen spielen können.

Wer nun nachweislich mehrere Male mit Zusatzprogrammen wie den so genannten "Bots", "Maphacks" oder "Sniffer" erwischt wurde, ist in der Nacht zum Dienstag mit dem Verlust seines Accounts bestraft worden. Laut Aussage des Betreibers der Spieleplattform Battle.net, über dessen Dienst täglich mehrere Millionen Spieler online sind, wurden 276.000 Starcraft-Accounts gelöscht. Weitere 86.000 Diablo-2-Accounts wurden ebenfalls gelöscht, für das Spiel Warcraft 3 kamen 41.000 Accounts in den virtuellen Mülleimer.

Wer auf diese Art teilweise lang gehegte und gepflegte Charaktere nebst einer Menge Spielzeit verlor, kann sich noch glücklich schätzen. Nach Aussage von Battle.net respektive des Betreibers Blizzard North wurden 14.000 Spielekeys für einen Monat für Ranglistenspiele gebannt -- 2.000 Spielekeys wurden permanent für das Spielen in diesen Ranglisten gesperrt. Damit kostet das Cheaten, Mogeln und Betrügen bares Geld, denn diese Spielekeys sind online kaum noch zu gebrauchen.

Wie Blizzard Entertainment bereits mehrmals ankündigte, will die Firma kein "Cheating" auf ihren Servern dulden und kündigte in diesem Zuge ebenfalls an, verstärkt gegen so genannte "Maphack-User" in Diablo 2 vorzugehen. Und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis auch die Spam-Bots der unzähligen Shops zu Diablo 2 ins Visier der Programmierer kommen. (André Goldbach) / (jk)