Bluetooth LE-Audio: Neue Spezifikationen sind fertig

Die Entwicklung von Produkten mit Bluetooth Audio der nächsten Generation ist ab sofort möglich. Erste Produkte sollen in dem kommenden Monaten erscheinen.

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Von
  • Nico Jurran

Die Bluetooth-Dachorganisation Bluetooth Special Interest Group (SIG), hat am Dienstag die vollständigen Spezifikationen für "LE Audio", die nächste Generation von Bluetooth-Audio, veröffentlicht. LE Audio optimiert die drahtlose Audioleistung, bietet Unterstützung für Hörgeräte und bringt eine neue Funktion namens "Auracast Broadcast Audio". Damit können Audiosender, also beispielsweise ein Smartphone oder ein Laptop, Audiosignale an eine unbegrenzte Anzahl von Bluetooth-Audioempfängern in der Nähe übertragen.

Erste Produkte, einschließlich solcher mit Auracast Broadcast Audio, werden laut SIG voraussichtlich in den kommenden Monaten auf den Markt kommen. Zudem geht die Organisation davon aus, dass vor allem in der Weihnachtszeit und gegen Jahresende weitere LE-Audio-Produkte folgen.

Die SIG hatte erstmals auf der CES 2020 bekanntgegeben, ihrer in die Jahre gekommenen – künftig als "Classic Audio" bezeichneten – Audio-Architektur eine neue Bluetooth-Audio-Generation namens "LE Audio" an die Seite zu stellen. Durch Corona gab es dann jedoch einige Verzögerungen bei der Entwicklung.

Kurz vor Fertigstellung der Spezifikationen hatte die Funktion für die Audioübertragung von "Audio Sharing" in "Auracast Broadcast Audio" umbenannt und ein passendes Logo präsentiert.

Im Zentrum von LE Audio steht ein neuer, besser klingender Codec namens LC3 (Low Complexity Communications Codec), der Samplingraten von 8, 16, 24, 32, 44,1 und 48 kHz, Datenraten von 16 bis 320 kBit/s und Rahmengrößen von 7,5 und 10 Millisekunden unterstützt. Entwickler sollen damit die Audioübertragung besser auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen können. Für die Nutzung von LC3 bei der Bluetooth-Audio-Übertragung werden dabei wie für SBC keine Lizenzgebühren fällig.

LE Audio kann zudem einzelne Audiokanäle getrennt voneinander übertragen, die sich wiederum in Gruppen zusammenfassen lassen. Bei In-Ear-Ohrhörern bedeutet das, dass ein Handy die Daten für den rechten und den linken Kanal künftig getrennt an den jeweiligen In-Ear senden kann. (nij)