Boeing kündigt RFID-Spezifikationen im Luftfahrtbereich für 2005 an

Frequenz, Speicherkapazität und Größe von RFID-Tags für Flugzeugteile sollen bis Mitte kommenden Jahres standardisiert sein.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-Flugzeugbauer Boeing will bis Mitte 2005 die ersten Spezifikationen zur RFID-Kennzeichnung von Teilen, die beim Flugzeugbau verwendet werden, an seine Zulieferer übermitteln. Dabei sollen unter anderem Frequenz, Speicherkapazität und Größe der RFID-Etiketten (Radio Frequency Identification) standardisiert werden. Boeing verspricht sich von der RFID-Technik neben Kostensenkungen im Warenwirtschaftssystem vor allem ein geringeres Risiko, dass nicht zugelassene Neu- oder Ersatzteile den Weg ins Flugzeug finden. Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit dem europäischen Konkurrenten Airbus zusammen, der bereits Testläufe für die RFID-Kennzeichnung von Ersatzteilen durchführt.

Noch sei allerdings nicht genau klar, welche Flugzeugteile die Zulieferer zuerst mit RFID-Tags versehen müssen, sagte Daryl Remily, stellvertretender Programm-Manager von Boeings "Auto-ID-Program" auf einer Fachkonferenz in Chicago. Die Entscheidung sei unter anderem von Faktoren wie Stückkosten und Relevanz der Teile für den Flugbetrieb abhängig. Den Zulieferern würde aber ausreichend Zeit gegeben, die Teile-Kennzeichnung mit RFID-Tags in ihre Produktionsabläufe zu integrieren.

Die in der Luftfahrt genutzten RFID-Tags unterscheiden sich stark von den Funketiketten, wie sie etwa Handelsunternehmen wie Walmart einsetzen. Boeing testete zuletzt passive Tags mit einer Speicherkapazität von zehn Kbit, die auf 13,56 MHz arbeiten. Die Tags müssen extreme Temperaturschwankungen aushalten können und dürfen keine elektromagnetischen Störungen verursachen. In Zusammenarbeit mit Delta Airlines will Boeing demnächst testen, wie sich die Tags an Triebwerksverkleidungen von 757-Passagier-Jets bewähren. Auch sollen Tests mit 915-MHz-Tags durchgeführt werden. (pmz)