Bricasso: Ein Lego-Roboter, der mit Lego druckt

Diese Konstruktion sieht aus, als wäre sie im Klötzchen-Online-Universum von Minecraft entwickelt worden. Aber sie ist real und komplett aus Lego: der "Bricasso" scannt Bildvorlagen und puzzelt sie akkurat nach – natürlich ebenfalls aus Legosteinen.

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Bricasso

(Bild: JK Brickworks)

Lesezeit: 2 Min.

Jason Allemann liebt Lego, seit er denken kann – bis heute, ins mittlere Erwachsenenalter, entwickelt er eigene Modelle und Konstruktionen, die er auf seiner Webseite JK Brickworks vorstellt. Sein jüngster Streich: ein Pick-and-Place-Roboter namens "Bricasso", gebaut komplett aus Lego-Bausteinen, gesteuert durch Mindstorms-EV3-Technik, der eine Bildvorlage scannt und diese exakt als farbiges Mosaik aus 1×1-Plättchen zusammensteckt. Solche Steinchen haben nur ein Drittel der Höhe der normalen Legosteine, sind damit die kleinsten Standardelemente im Lego-Universum und geben den Produkten der Maschine eher den Charakter von 2D-Drucken als den von 3D-Modellen. In Allemanns Video bestückt Bricasso nacheinander zwei weiße Grundplatten mit gelben, roten und schwarzen Plättchen, sodass beide Teile eines Lego-Logo-Mosaiks entstehen.

Zum Einlesen der Vorlage dient der Mindstorms-Farbsensor, der die Vorlage zeilenweise abtastet und das erkannte Muster komplett im Speicher ablegt. Die erste Zeile der Vorlage dient dabei als Legende: Durch sie erfährt die Maschine, welche Farben in welche der neun Zuführschächte für Rohmaterial geladen sind. Wird ein Plättchen an einer der neun Entnahmestellen aufgepickt, rutscht das nächste nach, rein durch die Schwerkraft.

Als Picker dient ein einfacher Legostein, der auf das ausgewählte farbige Plättchen gedrückt wird, um es aufzunehmen. Ist es an den vorgesehenen Platz transportiert, drückt der Picker es an und wird dann seitlich weggekippt, um sich selbst vom Plättchen zu lösen.

Die Materialschächte sollen insgesamt 450 Plättchen (oder Pixel) fassen, dabei sind bis zu 9 Farben möglich – plus die zehnte, die Farbe der Grundplatte. Wo diese später sichtbar bleiben soll, setzt die Maschine einfach keine Steine auf, was Material und Zeit spart. Für komplizierte Vorlagen mit vielen Farben muss man aber wohl ziemlich genau abzählen, wie viele Plättchen welcher Farbe gebraucht werden, damit das Mosaik am Ende keine Lücken aufweist.

Der Bricasso verarbeitet derzeit nur Vorlagen, die bereits in Pixel unterteilt sind, die dann eins zu eins mit den Plättchen nachgebaut werden können. Wie Jason Allemann schreibt, war zwar urspünglich sein Ziel, beliebige Vorbilder digitalisieren und mosaizieren zu können, das scheitere aber an der mangelnden Genauigkeit des Lego-Farbsensors.

Wer den Aufbau noch detaillierter nachvollziehen will, kann sich die vierteilige Video-Serie von Jason Allemann zur Entstehung seines Lego-"Druckers" bei YouTube anschauen. (pek)