Britischer Regulierer strebt pan-europäische UWB-Regulierung an

Der britische Regulierer Ofcom hat eine Studie veröffentlicht, die Chancen und Risiken der Vermarktung von Ultra Wideband (UWB) abwägt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der britische Regulierer Ofcom hat eine Studie veröffentlicht, die Chancen und Risiken der Vermarktung von Ultra Wideband (UWB) abwägt. UWB erscheint prädestiniert für Personal Area Networks (PANs) -- etwa im häuslichen Bereich, um DVD-Player, Kameras oder Computer drahtlos mit hohen Datenraten zu verbinden. Andererseits ist der Weitband-Funk wegen seines Störpotenzials für andere Funkdienste umstritten.

Zu den Aufgaben der Ofcom, die sich aus dem Communications Act 2003 ergeben, zählt zum einen, das verfügbare Frequenzspektrum optimal nutzbar zu machen und die Funktionsfähigkeit der verschiedenen Funkanwendungen sicherzustellen. Doch ist die Ofcom zugleich verpflichtet, den Wettbewerb zwischen Technologien und Anbietern zu fördern und zur Entwicklung des europäischen Binnenmarkts beizutragen. Aufgrund dieser Vorgaben hat der UK-Regulierer eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben und jüngst veröffentlicht (PDF -- 218 Seiten, ca. 1.300 KByte). Die Verfasser der Studie, die Beratungsunternehmen Mason und Dotecon, stützen sich dabei auf "extensive Konsultationen" mit Vertretern der Industrie, denen auch Gelegenheit gegeben wurde, die Studie vor ihrer jetzigen Veröffentlichung zu kommentieren (PDF -- 13 Seiten).

Ziel der Studie ist es, die erwarteten wirtschaftlichen Vorteile, die sich aus einer massenhaften Vermarktung von UWB ergeben, gegen "externe", doch volkswirtschaftlich relevante Kosten abzuwägen, die von UWB-Sendern ausgehen könnten, wenn sie andere Funkdienste wie UMTS oder die Radarüberwachung des Luftraums, stören. Bislang laufen im Vereinigten Königreich nach Oftel-Angaben nur wenige -- lizenzpflichtige -- UWB-Anwendungen: So testen Ingenieure beispielsweise mit UWB-Equipment Startbahnen auf Flughäfen oder ähnliche Oberflächen auf Fehler; die Feuerwehr setzt UWB ein, um hinter Mauern vermutete Personen zu orten.

Die im Februar 2002 von der Federal Communications Commission (FCC) in den USA erlaubten kommerziellen UWB-Geräte dürften laut Ofcom in Großbritannien nicht betrieben werden. Um eine ähnliche Problematik in Europa zu vermeiden, arbeitet die Ofcom darauf hin, den UWB-Standardisierungsprozess zu harmonisieren und zu beschleunigen. Nach Angaben der Oftel will sich die EU-Kommission im April 2005 mit dem Thema befassen. (ssu)