Bundeskartellamt will die E-Plus-Übernahme weiter prüfen

Die größte bisher geplante Übernahme im deutschen Mobilfunkmarkt bleibt weiter in der Diskussion. Im Dezember hatte die EU-Kommission bekräftigt, die Prüfung des Deals zu übernehmen, doch nun regt das Bundeskartellamt erneut eine Verweisung nach Bonn an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Das Bundeskartellamt will die Übernahme des Mobilfunkanbieters E-Plus durch den Mitbewerber Telefónica Deutschland weiter selbst prüfen. Nach der Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter, den Fall besonders gründlich zu untersuchen, habe das Bundeskartellamt erneut in Brüssel angefragt, bestätigte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Donnerstag auf Anfrage der dpa.

Die EU-Wettbewerbshüter hätten nun nach ihren eigenen Arbeitsregeln bis zum 12. Februar Zeit, über den Gesuch aus Deutschland zu entscheiden. Eine Verweisung nach Bonn gilt laut Insidern als wenig wahrscheinlich. Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, äußerte bereits im November 2013 die Meinung, dass eine Verweisung an das Bundeskartellamt der richtige Weg sei, weil sich der Zusammenschluss ausschließlich auf den deutschen Mobilfunkmärkten auswirke. Die Brüsseler Wetttbewerbshüter sehen anscheinend über Landesgrenzen hinaus reichende Auswirkungen.

Die Kommission hatte im Dezember deutliche Bedenken zu dem Milliarden-Deal geäußert. Die sogenannte vertiefte Prüfung in Brüssel soll laut Plan bis zum 14. Mai laufen. Durch den geplanten Zusammenschluss würden Telefónica mit ihrer Kernmarke O2 und E-Plus mit zahlreichen Discount-Marken hinsichtlich der Kundenzahl zu den Branchenriesen T-Mobile und Vodafone aufschließen. Die beiden Unternehmen haben im vergangenen Jahr zusammen 8,3 Milliarden Umsatz gemacht und einen Marktanteil von 32 Prozent erreicht. Bei einem Zusammenschluss wäre der deutsche Markt praktisch gedrittelt; Telefónica O2, die Deutsche Telekom und Vodafone hätten jeweils etwas mehr als 30 Prozent Anteil. (dz)