Call-Center-Branche sieht Wege aus der wirtschaftlichen Krise

Mit Angeboten in Nischen und intelligenten Dienstleistungen ließe sich auch in der Krise Geld machen, meint die Präsidentin des Interessenverbandes Call Center Forum Deutschland, Ursula Steinmetz.

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  • dpa

Die angeschlagene Call-Center-Branche sieht Wege aus der wirtschaftlichen Krise. "Es sieht nicht so schlecht aus wie im vergangenen Jahr", sagte die Präsidentin des Interessenverbandes Call Center Forum Deutschland, Ursula Steinmetz, in einem dpa-Gespräch. Mit Angeboten in Nischen und intelligenten Dienstleistungen ließe sich auch in der Krise Geld machen. Es gehe nicht mehr nur um die Entgegennahme von Anrufen, sagte anlässlich einer Tagung, die bis zu diesem Freitag in Eisenach läuft.

So erledigten Call Center auch Arbeiten für Krankenkassen oder Versicherungen. Andere nähmen nicht nur Bestellungen für Handys entgegen, sondern kümmerten sich auch um die vom Kunden gewünschte Einstellungen und Reparaturdienstleistungen. Trotzdem sei die Situation gerade für Call Center in den neuen Ländern weiter schwierig. "Dort werden viele das Jahr nicht überleben", sagte Steinmetz. Die Center im Osten seien erst in den vergangenen zwei bis drei Jahren und somit sehr nahe an der Konjunkturkrise entstanden. Viele besäßen eine sehr dünne Finanzdecke.

Zudem kämen im Osten weniger Aufträge aus der eigenen Region als im Westen. In ganz Deutschland spürten Call Center, die für Banken und Versicherungen arbeiteten, weiter eine Stagnation. Etwas besser sehe es dagegen unter anderem im Versandhandel aus. Heute spiele die Qualifizierung des Personals eine größere Rolle. Nach wie vor gebe es keine Lehrausbildung für die Mitarbeiter. Sie werden in speziellen Schulungen auf ihre Arbeit vorbereitet, wie Steinmetz sagte.

Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland 2000 bis 3000 Call Center, die entweder Teil größerer Unternehmen oder selbstständig sind. Sie beschäftigen rund 300.000 Menschen. Der Interessenverband Call Center Forum Deutschland hat nach eigenen Angaben rund 320 Mitglieder. (dpa) / ()