Caltech: Forschungsprojekt zu weltraumgestützter Solarenergie vor richtigem Test

Mit 100 Millionen US-Dollar hat ein Milliardär die Forschung an Satelliten unterstützt, die Sonnenenergie für die Erde sammeln sollen. Nun soll ein Test folgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 66 Kommentare lesen

(Bild: Skylines/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Im Rahmen eines Forschungsprojekts für weltraumgestützte Solarenergie will das California Institute of Technology (Caltech) in zwei Jahren den Prototypen eines Satelliten im All testen. Das Space Based Solar Power Project (SSPP) betreibt Grundlagenforschung für ein Verfahren, mit dem ununterbrochen Sonnenenergie in Elektrizität umgewandelt und überall auf der Erde verfügbar gemacht werden könnte.

Anders als an jedem Standort auf der Erde wären Satelliten vollkommen unabhängig vom Wetter und von den Tageszeiten. Das Caltech-Forschungsteam will die eingesammelte Energie draht- und kabellos über Mikrowellen zur Erde schicken, wo sie als erneuerbare Energie bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen helfen könnte. Das Verfahren ist als Space Based Solar Power (SBSP) bekannt.

Die Universität forscht seit mehr als sechs Jahren daran, aber erst jetzt hat sie enthüllt, von wem mit 100 Millionen US-Dollar ein Großteil der Finanzierung dafür kommt. Damals noch anonym gestiftet haben es demnach der Multi-Milliardär Donald Bren und seine Ehefrau. Der war demnach über einen Artikel in dem Magazin Popular Science auf den Vorschlag gestoßen, Sonnenenergie in großem Umfang im All zu sammeln und zur Erde zu übertragen.

Zusammen mit den Geldgebern stellt das Forschungsteam nun auch seinen Plan vor, 2023 den Prototyp solch eines Satelliten zu starten. Der mit einem etwa vier Quadratmeter großen Sonnensegel ausgestattet Satellit soll die kabellose Energieübertragung demonstrieren. Am Caltech haben das bereits mehrere Prototypen vorgeführt, nun soll es auch im Weltraum klappen.

Die Universität ist nicht die einzige, die gegenwärtig an solch einem Verfahren forscht, nachdem die NASA ein eigenes Projekt aus Kostengründen nach der Jahrtausendwende eingestellt hat. Das Naval Research Laboratory der US-Marine hat im vergangenen Jahr bereits einen eigenen Prototyp ins All gestartet und auch in China wird an derartigen Konzepten geforscht. Aus dem öffentlichkeitswirksam verkündeten Vertrag eines kalifornischen Start-ups, bis 2016 Strom aus dem All zu liefern, ist unterdessen noch nichts geworden.

(mho)