Cherry MX Ultra Low Profile: Die flachsten mechanischen Switches für Notebooks

3,5 mm flach, zum Großteil aus Edelstahl gefertigt und taktil: Alienware verbaut Cherrys MX Ultra Low Profile als erster Hersteller in der Tastatur des m15 R4.

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(Bild: Alienware)

Lesezeit: 3 Min.

Cherry und Alienware haben in Kooperation den flachen Taster MX Ultra Low Profile vorgestellt, der primär für Notebooks gedacht ist. Er fällt gerade einmal 3,5 mm hoch aus und damit gut 80 Prozent flacher als ein normaler MX-Switch (18,5 mm) beziehungsweise 70 Prozent flacher als der bisherige MX Low Profile (11,9 mm). Notebook-Hersteller können somit kompaktere Geräte bauen.

MX-Switches im Höhenvergleich: Der MX Ultra Low Profile ist der flachste mechanische Schalter, wenn man von Scheren-Switches mit Infrarot-Auslöser absieht.

(Bild: Cherry)

Das Drücken eines MX Ultra Low Profile soll sich am ehesten mit dem Gefühl eines MX-Blue-Tasters vergleichen lassen: Der Neuling ist taktil, hat also einen fühlbaren Druckpunkt ("Bump" genannt), und erzeugt ein hörbares Klickgeräusch. Dieser taktile Druckpunkt wird beim MX Ultra Low Profile schon nach rund 0,3 mm mit einer Kraft von 65 Gramm beziehungsweise Centinewton (cN) überwunden. Der eigentliche Auslösepunkt folgt nach weiteren 0,5 mm bei einer Aktivierungskraft von 52 cN. Der Nachlauf ist 1 mm lang – durchdrücken lässt sich der Taster mit schlussendlich 80 cN. Das ergibt einen Gesamtweg von 1,8 mm.

Zum Vergleich: Der Gesamtweg eines MX-Blue liegt bei 4 mm; er löst nach 2,2 mm mit einer Kraft von 60 cN aus, der "Bump" samt Klickgeräusch werden nach 1,8 mm erzeugt. Die Kraftkurve fällt deutlicher flacher aus als beim MX Ultra Low Profile. Andere Tasterhersteller legen den taktilen Druck- und den Auslösepunkt zusammen.

Cherrys MX Ultra Low Profile (9 Bilder)

Kraftdiagramm MX Ultra Low Profile (Bild: Cherry)

Für den MX Ultra Low Profile hat Cherry ein neues Tastergehäuse entworfen, das ohne den typischen Stößel mit Kreuzfassung für Tastenkappen auskommt. Die Mechanik funktioniert konträr zu den MX-Switches normaler Tastaturen: Die Feder ist horizontal eingespannt und steht nicht vertikal im Tastergehäuse.

Ein zweiteiliger Edelstahlrahmen, der Scherentasten nachempfunden ist, zieht die Feder bei Betätigung auseinander. Beim Loslassen zieht sich die Feder zusammen, sodass die Taste wieder hochspringt. Designbedingt sind MX Ultra Low Profile immer taktil – eine Variante ohne hörbares Klickgeräusch könnte allerdings noch folgen.

Der Edelstahlrahmen des MX Ultra Low Profile erzeugt beim Drücken immer einen taktilen Druckpunkt.

(Bild: Cherry)

Für Hersteller ist die Bauweise praktisch, da sich die MX Ultra Low Profile wie SMD-Bausteine von oben auf einer Platine verlöten lassen. Anders als bei bisherigen MX-Switches gibt es keine Pins, die das PCB durchstoßen. Polymer-Bauteile im Taster sollen zudem (RGB-)LED-Licht gleichmäßig streuen.

Dells Tochtermarke Alienware verbaut die MX Ultra Low Profile als erster Notebook-Hersteller. In Deutschland sollen sie sich ab dem 23. März im 15,6-Zöller m15 R4 konfigurieren lassen. In den USA lassen sich sowohl das m15 R4 als auch das größere m17 R4 bereits mit den flachen mechanischen Tastern konfigurieren. Der Aufpreis beträgt dort hohe 150 US-Dollar (m15) beziehungsweise 180 US-Dollar (m17) verglichen mit den Standard-Rubberdome-Tastaturen.

[Update, 19.03.21, 13:25 Uhr:] Die Switch-Übersetzung "Schalter" mit "Taster" ersetzt. (mma)