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China will härter gegen Spam vorgehen

Mattias Hermannstorfer

China plant nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua einschränkende Maßnahmen zur Eindämmung des unkontrolliert wachsenden Spam- und SMS-Aufkommens.

China gibt dem internationalen Druck offenbar nach und plant ein härteres Vorgehen gegen unerwünschte E-Mails und SMS [1]. Wie die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte, soll eine neue Richtlinie den Versendern von elektronischen Nachrichten zu Werbezwecken den Anbietern auferlegen, diese E-Werbung mit einem Betreff wie "advertisement" oder "AD" zu versehen. Weiter sollen Mobiltelefone künftig nur noch unter echtem Namen angemeldet werden können und der SMS-Verkehr wegen der Verbreitung "illegaler Nachrichten" stärker kontrolliert werden.

Die chinesische Internet-Vereinigung will außerdem eine Liste mit bekannten Spam-Servern veröffentlichen, die zu einem guten Teil zum weltweiten Spam-Verkehr beitragen [2]. Laut der Vereinigung erhält jeder der etwa 111 Millionen chinesischen Internet-Nutzer durchschnittlich 16,8 unerwünschte E-Mails pro Woche, was rund 60 Prozent des typischen Mailaufkommens in China entspreche.

Konkrete Schritte zur Überwachung des Mail- und SMS-Verkehrs waren allerdings nicht zu erfahren. Bislang zeichneten sich die Behörden in China allerdings eher dadurch aus, den Internet-Zugang für die eigenen Bürger aus Angst vor westlichem Einfluss stark einzuschränken [3]. Im Zuge des WTO-Beitritts sieht sich die chinesische Regierung allerdings gezwungen, den Wünschen der internationalen Gemeinschaft stärker nachzukommen und beispielsweise verstärkt gegen Copyright-Verletzungen vorzugehen [4]. (mhe)


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-106290

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Fuehrende-Mobilfunker-gruenden-Initiative-gegen-mobilen-Spam-176101.html
[2] https://www.heise.de/news/USA-sind-noch-Home-of-the-Spam-169044.html
[3] https://www.heise.de/news/US-Abgeordnete-kritisieren-scharf-Internet-Zensur-fuer-China-176151.html
[4] https://www.heise.de/news/China-geht-verstaerkt-gegen-Copyright-Verletzungen-vor-176571.html