Chipfertiger Globalfoundries: IPO abgeschlossen, 30 Milliarden US-Dollar wert

Im Laufe des Börsengangs stieg der Wert des weltweit drittgrößten Chipauftragsfertigers von 26 Milliarden auf 30 Milliarden US-Dollar.

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(Bild: Globalfoundries)

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Der US-amerikanische Chipauftragsfertiger Globalfoundries (GF) hat seinen Börsengang abgeschlossen. Das Unternehmen ist derzeit gut 30 Milliarden US-Dollar wert, umgerechnet knapp 26 Milliarden Euro. Während Globalfoundries die eigenen Aktien für 47 US-Dollar anbot, kostet ein Wertpapier mittlerweile etwa 57 US-Dollar. Die ursprüngliche Bewertung lag bei rund 26 Milliarden Euro.

Globalfoundries selbst hat laut Mitteilung 30,25 Millionen Aktien im Wert von insgesamt 1,42 Milliarden US-Dollar verkauft, die das Unternehmen in den Ausbau der eigenen Halbleiterfertigung investieren will. Verglichen mit den größten Konkurrenten TSMC und Samsung ist das ein kleiner Betrag, das eigene Budget wird so jedoch deutlich erhöht: Bisher plante Globalfoundries Investitionen von rund 4 Milliarden US-Dollar in die eigenen Werke.

Der bisher alleinige Investor Mubadala der Regierung des Emirats Abu Dhabi verkaufte schlussendlich 24,75 Millionen Aktien, investiert die daraus resultierenden knapp 1,2 Milliarden US-Dollar aber nicht in Globalfoundries. Fast neun Zehntel der Unternehmensaktien verweilen bei Mubadala.

Im Rennen um den dritten Platz unter den weltweit größten Chipauftragsfertigern konkurriert Globalfoundries mit der taiwanischen United Microelectronics Corporation (UMC): Im Jahr 2020 setzte GF rund 5,7 Milliarden US-Dollar um, UMC umgerechnet gut 6,3 Milliarden US-Dollar. Während UMC jedoch einen Gewinn von gut einer Milliarde US-Dollar erzielte, machte Globalfoundries ein siebenstelliges Minus.

Trotzdem wird Globalfoundries an der Börse mit 30 Milliarden US-Dollar höher bewertet als UMC mit 26,3 Milliarden US-Dollar. Die chinesische Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC) setzt sich mit knapp 34 Milliarden US-Dollar davor, wird allerdings nur an der Hongkonger Börse gehandelt. Der Jahresumsatz lag 2020 bei 3,9 Milliarden US-Dollar.

Globalfoundries, UMC und SMIC bieten alle drei 14-Nanometer-Technik als modernste Fertigungsprozesse an – SMIC allerdings nur in vergleichsweise kleiner Kapazität, etwa für Huaweis Smartphone-Prozessor Kirin 710A. SMIC will zwar feinere Prozesse entwickeln, muss das aufgrund von Handelsbeschränkungen allerdings weitgehend allein. Der Ausrüster ASML darf beispielsweise keine Belichtungssysteme mit extrem-ultravioletten (EUV-)Wellenlängen an chinesische Firmen verkaufen. Globalfoundries und UMC fokussieren sich hingegen freiwillig auf ältere, kosteneffizientere Prozesstechnik.

Branchenprimus bleibt TSMC mit einer Marktkapitalisierung von 592 Milliarden US-Dollar – zwischenzeitig lag sie schon bei mehr als 600 Milliarden. Der Wert von Samsungs und Intels Sparten zur Chipauftragsfertigung lässt sich nicht genau beziffern, da diese in die Mutterkonzerne eingegliedert sind.

(mma)