Cinemaxx-Gruppe rüstet auf: Alle Kinos bald mit 3D und 4K

Die bislang vollanalogen Cinemaxx-Kinos machen einen großen Schritt nach vorn: In allen Multiplexen wird nicht nur 3D-Technik installiert, es kommen auch Digitalprojektoren mit 4K-Auflösung zum Einsatz. Kostenpunkt: 5 Millionen Euro.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Während die anderen deutschen Kinoketten bereits auf Digitalprojektion und 3D-Technik setzen, drehte sich in den 31 Cinemaxx-Lichtspielhäusern bislang ausschließlich die altbewährte Filmrolle. Umso überraschender, dass jetzt ausgerechnet die Cinemaxx-Gruppe den bislang größten Sprung in die Zukunft des Kinos macht: An allen Cinemaxx-Standorten soll nicht nur 3D-Technik installiert werden, sondern – und das ist der eigentliche Clou – auch Digitalprojektoren mit einer Auflösung von 4K (4096 × 2160 Bildpunkte) zum Einsatz kommen. Bislang gibt es nur eine einzige 4K-Installation in Deutschland, und zwar im Multiplex-Kino in Gelsenkirchen. Alle anderen 125 3D-fähigen Digitalkinos (siehe Heise-3D-Kinoliste) in Deutschland nutzen DLP-Projektoren mit 2K-Auflösung (2048 × 1080 Pixel).

In Deutschland betreibt die Cinemaxx-Gruppe laut Unternehmensangaben 31 Multiplex-Kinos in 27 Städten. Das Unternehmen will zum Filmstart von James Camerons 3D-Epos "Avatar" am 17. Dezember an allen Standorten mindestens einen digitalen 3D-Saal in Betrieb nehmen. In einer Pressemitteilung ist die Rede von "fast 60 Leinwänden" und Investitionen von über fünf Millionen Euro – in vielen Multiplexxen dürfte es also zwei Säle mit Digitaltechnik geben. Laut einem Bericht des Handelsblatts erhofft sich das Unternehmen durch die 3D-Technik fünf bis sechs Euro Mehreinnahmen pro Besucher: Die Kunden müssen nämlich einmal die benötigte 3D-Brille kaufen und zusätzlich noch einen Aufschlag zahlen. In anderen Kinos sind Aufschläge zwischen zwei und drei Euro üblich, dafür bekommen die Besucher aber eine Leihbrille.

Bei den von Cinemaxx vorgesehenen 4K-Beamern handelt es sich um CineAlta-Projektoren von Sony, dem bislang einzigen Hersteller von 4K-Kinoprojektoren. Für räumliche Bilder sorgt ein 3D-System von RealD. Anders als bei 2K-RealD-Installationen werden die 3D-Bilder hier aber nicht nacheinander projiziert, sondern gleichzeitig – allerdings verringert sich bei 3D-Projektion die Auflösung auf 2K. Ein Doppellinsenadapter mit passiven Polfiltern macht aus dem 4K-Bild zwei 2K-Bilder. Die DCI-Spezifikation für 3D-Kino sieht jedoch ohnehin nur eine Auflösung von 2K vor. Für "Flachfilme" sind echte 4K möglich, auch wenn die meisten Produktionen noch in 2K geliefert werden.

Siehe dazu auch:

  • Rollentausch, Report über die Qualitätsunterschiede digitaler und analoger Kinoprojektion (0,60 Euro im Download-Archiv)
  • 3D 2.0 Neuer Anlauf für Stereoskopie im Kino
  • Ganz alt, aber neu Digitaltechnik lässt 3D boomen
  • Aktualisierte Liste der 3D-Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz

(jkj)