Seit 2019 keine neuen mehr: AWS verlangt 44 Dollar pro Jahr und IPv4-Adresse

Weil es zunehmend teurer werde, IPv4-Adressen zu beschaffen, verlangt AWS von Kunden seiner Cloud-Dienste demnächst eine Service-Gebühr.

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(Bild: iX)

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Der Cloud-Betreiber Amazon AWS hat angekündigt, für öffentliche IPv4-Adressen künftig eine Gebühr von der Kundschaft erheben zu wollen. Die Änderung tritt ab dem 1. Februar 2024 in Kraft.

Eingesetzte öffentliche IPv4-Adressen kosten dann 0,005 US-Dollar pro IP-Adresse und Stunde. Umgerechnet sind das im Dauerbetrieb knapp 44 US-Dollar pro noch reservierter IPv4-Netzadresse. Die Änderung gilt laut Ankündigung unabhängig davon, ob die Adresse mit einem Dienst verbunden ist oder nicht. Betroffen sind demnach neben Amazon Elastic Compute Cloud (Amazon EC2), Datenbank-Instanzen im Amazon Relational Database Service (RDS), Knoten im Amazon Elastic Kubernetes Service (EKS) auch alle anderen AWS-Dienste, denen eine IPv4-Adresse zugewiesen sein kann – in allen AWS-Regionen.

AWS will die Preiserhöhung laut Chief Evangelist Jeff Barr auch als Anreiz verstanden wissen, auf IPv6 umzusteigen: Bereits seit 2019 gibt es keine neuen IPv4-Adressen mehr. Die Kosten für die Neubeschaffung, etwa durch den Ankauf nicht mehr genutzter Adressen, sei in den vergangenen fünf Jahren um 300 Prozent teurer geworden. Diese Kosten lege man nun auf die Kunden um, so Barr im Blogpost. IPv6, das seinen Vorgänger eigentlich ersetzen soll, wird noch verhältnismäßig wenig genutzt, weil der Umstieg vielerorts als zu komplex und unnötig gesehen wird. Deshalb stellt der Blogpost Ressourcen zur Seite, die zeigen sollen, wie der Wechsel auf IPv6 bei Amazons Cloud-Sparte funktioniert.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wer seine IP-Adresse über den AWS-Dienst Amazon BYOIP selbst mitbringt, muss weiterhin keine Gebühr entrichten. Ab sofort listet der AWS Cost and Usage Report zudem auch die verwendeten öffentlichen IPv4-Adressen. Ebenfalls neu ist der AWS-Dienst Public IP Insights, der die "Überwachung, Analyse und Prüfung (der) Nutzung öffentlicher IPv4-Adressen erleichtern" soll. Zum Start der IP-Gebühr im nächsten Frühjahr wird dann auch der AWS Cost Explorer die Kosten detaillierter auflisten.

(jvo)