DECT-Geräte nun auch für die USA

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen entwickelte mit DECT@ISM eine Variante des Funktelefonstandards für das 2,4-GHz-Frequenzband, die auch in den Vereinigten Staaten eingesetzt werden kann.

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Von
  • Rudolf Opitz

Der vom heimischen Funktelefon bekannte drahtlose Kommunikationsstandard DECT (Digital Enhanced Cordless Telecommunication) wird in über 90 Ländern eingesetzt. In den Vereinigten Staaten durften DECT-Geräte bisher jedoch nicht benutzt werden, da deren Frequenzband (1,88–1,9 Gigahertz) sich mit dem Mobilfunknetz auf 1,9 GHz überschneidet. Mit DECT@ISM entwickelte das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen eine Funklösung, die das weltweit verfügbare ISM-Band auf 2,4 GHz für die Übertragung von Sprache und Daten nutzt.

Um kostengünstig Geräte für den amerikanischen und beispielsweise den europäischen Markt anzubieten, teilten die Ingenieure des Fraunhofer-Instituts die DECT-Plattform in Module auf: Ein gemeinsames Basisbandmodul wird mit Hochfrequenz-Einheiten für wahlweise 1,9 oder 2,4 Gigahertz kombiniert. Erste Produkte mit dem Baukastensystem sollen sich schon in der Entwicklung befinden.

Die freien ISM-Frequenzen (Industrial Scientific and Medical) dürfen in der Regel gebührenfrei für verschiedene Funkanwendungen eingesetzt werden. Außer dem vom Wireless-LAN bekannten Bereich bei 2400 Megahertz arbeiten auch viele Kleingeräte wie Funkfernbedienungen und Baby-Phones auf dem ISM-Band von 433 Megahertz; CB-Funkgeräte nutzen das 27 Megahertz-ISM-Band. Da sich viele Hochfrequenz-Geräte in den begrenzten ISM-Bereichen tummeln, kommt es hier häufig zu Störungen. (rop)