DIY-APE: Neuer PC-Trend verbannt Stromanschlüsse in die Unsichtbarkeit

Sogenannte DIY-APE-Mainboards haben keine sichtbaren Kabelanschlüsse. Sie befinden sich auf der Platinenrückseite, wofür es aber spezielle Gehäuse braucht.

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(Bild: Asus)

Lesezeit: 2 Min.

Mehrere Mainboard- und Gehäusehersteller haben einen neuen Trend für sich entdeckt: Sie löten alle Kabelanschlüsse auf die Rückseite der Mainboard-Platine an, um die allermeisten Kabel im Desktop-PC zu verstecken, etwa für die Stromzufuhr und SATA-, USB- sowie Lüfterverbindungen.

Erste Produkte zeigte Asus unter dem Namen Project Stealth. Inzwischen wurden die ersten Serien-Mainboards vorgestellt, mehrmals und herstellerübergreifend unter dem Namen DIY-APE. Von Asus gibt es etwa das TUF Gaming B760M-BTF WiFi D4, MSI bereitet das B650 DIY-APE vor und vom chinesischen Hersteller Maxsun kommt das DIY-APE H610 King im sonderbaren verbreiterten Mini-ITX-Format.

Gigabyte hat schon 2021 das Z690 Aorus Elite Stealth gezeigt, das allerdings etwas von der Konkurrenz abweicht, da sich viele Anschlüsse seitlich und nicht nach hinten ausgerichtet sind. Mit im Stealth-Paket befand sich damals auch eine angepasste Version der GeForce RTX 3070 Gaming OC, bei der sich die Stromanschlüsse an der Platinenunterkante befinden. Da die Grafikkarte Mainboards überragt, lassen sich so die Stromkabel verstecken. Bei anderen Grafikkarten mit den Stromanschlüssen an der Oberkante sind die Kabel dagegen immer sichtbar.

DIY-APE-Mainboards (5 Bilder)

System mit MSIs B650 DIY-APE.

(Bild: zFrontier / yhgg )

In China verkauft Asus bereits das Shadow Chaser Case als passendes Gehäuse für die DYI-APE-Hardware in Weiß und Schwarz. Das Mainboard-Tray hat an den Stellen Aussparungen, an denen sich die Anschlüsse befinden. Standardgehäuse sind in der Regel inkompatibel, da die Aussparungen entweder zu klein oder falsch platziert sind.

Im deutschen Handel sind die Produkte bislang noch nicht aufgetaucht.

Das ganze Konzept mit den rückseitigen Anschlüssen verletzt allerdings auch Intels ATX-Spezifikation. Diese besagt klar, dass Bauteile auf der Rückseite maximal 0,12 Zoll (drei Millimeter) emporragen dürfen. Bei solchen, die elektrisch leitfähig und spannungsführend sind, erlaubt die Norm lediglich 0,098 Zoll (2,5 Millimeter). Über die Wayback Machine ist die Spezifikation öffentlich einsehbar; relevant ist Seite 18.

(mma)