Das galaktische Internet

Die internationale Raumstation ISS soll einen Internet-Anschluss bekommen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die internationale Raumstation ISS soll einen Internet-Anschluss bekommen. Die amerikanischen Firma Spacehab stattet in Zusammenarbeit mit der russischen RSC Energia die ISS mit einem Wohn- und Arbeitsmodul für die Astronauten aus. Über dieses Modul, Enterprise genannt, möchten die Amerikaner sowohl TV- als auch Internet-Broadcasts mit aktuellen Informationen und Nachrichten aus der Raumstation ausstrahlen.

Die Internet-Verbindung soll zudem E-Mail-Übertragung und eine spezielle Webseite bieten, über die sich Interessierte direkt mit der Station unterhalten können. Spacehab erwartet beispielsweise, dass Sponsoren und Träger von Experimenten innerhalb der ISS den Fortgang der Versuche über das Internet kontrollieren. Vergleichbares ermöglichte das Unternehmen schon amerikanischen Schulkindern, die selbstentwickelte Experimente von Astronauten an Bord des amerikanischen Space Shuttle durchführen ließen. Besucher der ISS-Webseite sollen außerdem in der Lage sein, eine Art virtuellen Trip ins All zu unternehmen.

Sowohl Spacehab wie RSC sind keine Neulinge im Weltraum: Die Amerikaner bauten schon einige Module für den Space Shuttle, während die russische Firma vom Sputnik bis zur Mir an nahezu allen sowjetischen Weltraumprojekten beteiligt war. In der ISS, einer permanenten Station im Weltall, arbeiten insgesamt 16 Nationen zusammen. Sie wollen für die Station nach bisherigen Planungen rund 60 Milliarden US-Dollar ausgeben. Den Internet-Zugang im All will Spacehab unter anderem über Werbung auf der ISS-Webseite finanzieren. Bis das galaktische Internet in Betrieb geht, wird es aber noch eine Weile dauern: Die Raumstation soll erst 2004 fertig sein. (jk)