Debian: Wheezy noch mit vielen Show-Stoppern

Das Debian Release Team hat einen ersten Statusbericht zum Entwicklungsstand von Debian 7.0 Wheezy veröffentlicht, das vor einem Monat eingefroren wurde. Zudem wurde der Name des Wheezy-Nachfolgers bekanntgegeben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Einen Monat nach dem Freeze hat das Debian Release Team eine erste, recht ernüchternde Bilanz der Entwicklungsarbeiten an Debian 7.0 Wheezy gezogen. So beklagt die von Adam Barratt veröffentlichte Mail die hohe Zahl an Release Critical Bugs – derzeit sind noch fast 600 dieser Show-Stopper in der Datenbank verzeichnet, eigentlich sollte die Zahl unter 300 liegen. Als im Februar 2010, einen Monat vor dem geplanten Freeze der aktuellen Debian-Version 6.0 Squeeze, die Zahl der Bugs ebenfalls bei rund 600 lag, verschob das Release Team den Freeze-Termin kurzerhand um ein halbes Jahr.

Eine Sonderrolle nehmen derzeit noch Pakete ein, die zum Zeitpunkt des Freeze von Debian Wheezy am 30. Juni 2012 als Unstable gekennzeichnet waren: Hier erhielten die Entwickler eine einmonatige Galgenfrist und dürfen Patches weiterhin direkt einreichen. Mit dem Ablauf des heutigen Tages werden aber auch diese Pakete eingefroren, damit die Debian Maintainer einen besseren Überblick über die einfließenden Änderungen haben.

Wann Debian 7.0 Wheezy erscheint, ist noch völlig unklar. Ein Release-Termin in 2012 ist unwahrscheinlich, üblicherweise vergehen mehr als sechs Monate vom Freeze bis zum Release. Derzeit wird das Frühjahr 2013 als möglicher Release-Zeitraum gehandelt – aufgrund der vielen Release Critical Bugs in Wheezy ist es aber durchaus möglich, dass die Fertigstellung länger dauert.

Keinen Aufschub gab es indes bei der Namensfindung für den Wheezy-Nachfolger: Der Debian-Tradition folgend verkündete das Release Team in seinem ersten Statusbericht nach dem Freeze, dass Debian 8.0 den Namen des jodelnden Cowgirls Jessie aus Toy Story 2 tragen wird. (mid)