Deepmind-Mitgründer verrät, was nach ChatGPT kommt

Mustafa Suleyman, Mitgründer von DeepMind, hält eine staatliche Regulierung von KI für unbedingt notwendig – und auch machbar.

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Mustafa Suleyman glaubt an das Gute – seine neueste Schöpfung, der Chatbot Pi, ist denn auch ausgesucht höflich.

(Bild: Inflection AI, Inc.)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Will Douglas Heaven

Mustafa Suleyman gründete 2010 gemeinsam mit Demis Hassabis und Shane Legg das zwischenzeitlich von Alphabet geschluckte KI-Start-up DeepMind, das unter anderem durch AlphaGo und Alphafold bekannt wurde. 2022 stieg Suleyman aus und gründete Inflection AI, das mit seinem Chatbot Pi ganz vorne in der Liga generativer KI spielt. Im Interview MIT Technology Review spricht Suleyman über die zukünftige Entwicklung von KI und die Notwendigkeit, diese Technologie zu regulieren.

"Die dritte Welle wird die interaktive Phase sein", sagt Suleyman. Die KI werde "in der Lage sein, Aktionen auszuführen. Man wird ihr einfach ein allgemeines, mehr oder weniger globales Ziel vorgeben, und sie wird alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um daraufhin zu handeln. Es ist ein sehr, sehr tiefgreifender Moment in der Geschichte der Technologie, der meiner Meinung nach von vielen Menschen unterschätzt wird."

Auch auf diesem Level müsse natürlich sichergestellt werden, "dass der Mensch immer das Kommando behalten wird", erklärt er. "Im Grunde geht es darum, Grenzen zu setzen, Grenzen, die eine KI nicht überschreiten kann. Und dafür zu sorgen, dass diese Grenzen nachweisbare Sicherheit schaffen, und zwar vom eigentlichen Code über die Art und Weise, wie sie mit anderen KI – oder mit Menschen – interagiert, bis hin zu den Motiven und Anreizen der Unternehmen, die die Technologie entwickeln. Und wir sollten herausfinden, wie unabhängige Institutionen oder sogar Regierungen direkten Zugang erhalten, um sicherzustellen, dass diese Grenzen nicht überschritten werden."

Dieser Text stammt aus MIT Technology Review 8/2023

Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist kaum noch zu erreichen. Neben dem Ausbau regenerativer Energiequellen rückt zunehmend die Entnahme von Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre in den öffentlichen Fokus. Die neue Ausgabe von MIT Technology Review geht diesem Ansatz und seinen verschiedenen Methoden nach. Highlights aus dem Heft:

Die Skepsis vieler Tech-Unternehmer, die staatliche Institutionen für zu langsam und unflexibel halten, um solch eine Technologie zu regulieren, teilt Suleyman nicht. "Wir haben schon viele Dinge im Internet reguliert, oder? Das Ausmaß von Betrug und kriminellen Aktivitäten im Internet ist minimal. Bei Spam haben wir ziemlich gute Arbeit geleistet." Auch das "Problem der Rache-Pornos" habe sich verbessert, sagt er, zudem sei es mittlerweile "ziemlich schwierig, Waffen und Drogen online zu kaufen."

"Es ist also nicht so, dass das Internet ein unkontrollierter Raum ist. Es wird regiert. Und die Künstliche Intelligenz wird nur eine weitere Komponente unter dieser Regierung sein. Es bedarf einer Kombination aus kulturellem Druck, institutionellem Druck und natürlich staatlicher Regulierung. Aber es stimmt mich optimistisch, dass wir es schon einmal geschafft haben und es wieder schaffen können."

(wst)