Der Software-PC mit virtuellen SMP-Servern

Der kalifornische Hersteller von PC-Virtualisierungssoftware VMware scheint, nachdem Microsoft die Technik seines Mitbewerbers Connectix aufgekauft hat, aktiver denn je.

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Von
  • Peter Siering

Der kalifornische Hersteller von PC-Virtualisierungssoftware VMware scheint, nachdem Microsoft die Technik seines Mitbewerbers Connectix aufgekauft hat, aktiver denn je: Am heutigen Montag hat VMware die Verfügbarkeit der Version 2 von VMware ESX Server angekündigt. Die neue Version bringt zahlreiche Verbesserungen, unter anderem soll sie mehr einzelne virtuelle Maschinen unterstützten als bisher, auf NUMA-Systemen höhere Performance liefern und ein Dateisystem mitbringen, das sich besser für große Datenmengen eignet.

Der ESX Server markiert das obere Ende der VMware-Produktpalette. Er läuft anders als die übrigen Produkte (GSX Server und Workstation) direkt auf der jeweiligen Hardware, also ohne auf die Dienste eines als Wirt genutzten Betriebssystems angewiesen zu sein. Ein "Control Center" soll alle virtuellen Maschinen in einem Server-Cluster zentral steuern können und kann sie bei Bedarf sogar von einem physischen System auf ein anderes verschieben, ohne dass es dabei zu einer Unterbrechung der von der virtuellen Maschine angebotenen Dienste kommt.

Als Zusatz für den ESX-Server bietet VMware die schon vor einigen Wochen angekündigte Technik "Virtual SMP" an. Mit ihr kann eine virtuelle Maschine nicht mehr nur einen, sondern zwei Prozessoren der Wirtshardware benutzen -- für spätere Versionen stellt VMware auch mehr CPUs pro virtueller Maschine in Aussicht. Die Preise für die ESX Server Version 2 beginnen bei 3750 US-Dollar; "Virtual SMP" schlägt für zwei CPUs mit weiteren 1250 US-Dollar zu Buche.

Der zukünftige Mitbewerber Microsoft arbeitet derweil noch immer an der Fertigstellung seines Produkts Virtual Server -- eine Vorabversion hat c't bereits in Ausgabe 12/2003 auf Seite 40 vorgestellt. VMware scheint die Bemühungen von Connectix beziehungsweise Microsoft inzwischen entspannt zu sehen: Ursprünglich hatte Microsoft wohl auch erwogen, statt der Connectix-Technik VMware zu kaufen. Jetzt denkt VMware seinerseits darüber nach, an die Börse zu gehen, hält also beispielsweise eine dann mögliche feindliche Übernahme wohl für unwahrscheinlich. (ps)