Deutsch-französische Telekom-Scheidung

Die Rivalen France Telecom und Deutsche Telekom ziehen endgültig einen Schlussstrich unter ihre einstigen Pläne für eine Allianz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Die Rivalen France Telecom und Deutsche Telekom ziehen endgültig einen Schlussstrich unter ihre einstigen Pläne für eine Allianz. Die Unternehmen werden ihre Kapitalverflechtung aufgeben, wie der französische Telekom-Konzern heute in Paris mitteilte. France Telecom werde einen Anteil von 1,8 Prozent an der Deutschen Telekom zwischen dem 15. Dezember 2000 und dem 31. Januar 2001 an die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufen. Der Preis werde sich am Markt orientierten. Die Deutsche Telekom könne ihre Beteiligung von zwei Prozent laut einer Vereinbarung der Unternehmen zwischen dem 1. Januar 2002 und dem 31. Januar 2003 zum Marktpreis an France Telecom verkaufen. Nutzt France Telecom die Option nicht, könne die Deutsche Telekom die Anteile vom 31. Januar 2003 an am Markt verkaufen.

Die früheren Partner hatten Fusionsabsichten vor einem Jahr fallen gelassen. Damals versuchte die Deutsche Telekom, sich – an France Telecom vorbei – mit der Telekom Italia zusammenzuschließen. Obwohl diese Pläne des rosa Riesen scheiterten, betrachtete die französische Konzernleitung sie als Affront. Anschließend beendete man alle weiteren Pläne zur Zusammenarbeit: So trennten sich die beiden ehemaligen Partner auch bei dem gemeinsam mit Sprint betriebenen weltweiten Joint Venture Global One. France Telecom hat mit Mobilcom inzwischen einen neuen Partner im deutschen Markt gefunden – eine Beteiligung von 28,5 Prozent verschaffte den Franzosen Zugang zum lukrativen Telekom-Geschäft in Deutschland und gute Chancen bei der Versteigerung der UMTS-Lizenzen hier zu Lande. (jk)